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HWR Berlin betreut ihren ersten Doktoranden mit der LSBU

Fachhochschulen bilden traditionell für die Praxis aus – dennoch können inzwischen auch FH-Absolvent/innen promovieren. Alumnus Dr. Daniel Coppi ist der erste Doktorand der HWR Berlin, der an seiner Alma Mater promoviert hat. Möglich war dies dank einer Kooperation mit der London Southbank University.

28.03.2017

Fachhochschulen bilden traditionell für die Praxis aus – dennoch können inzwischen auch FH-Absolvent/innen promovieren. Alumnus Dr. Daniel Coppi ist der erste Doktorand der HWR Berlin, der an seiner Alma Mater promoviert hat. Möglich war dies dank einer Kooperation mit der London Southbank University.

In seiner Doktorarbeit hat sich Coppi mit dem hochaktuellen Thema Finanzkrisen befasst. „Financial crisis containment: An analysis and evaluation of relevant actions applying a complex system approach” lautet der Titel. Darin untersucht er anhand eines Ansatzes aus der Erforschung komplexer Systeme, wie sich Finanzkrisen beschreiben und steuern lassen.

Der in Hamburg lebende Unternehmensberater hat von 2011 bis 2016 in Teilzeit und extern, also nicht als wissenschaftlicher Mitarbeiter, sondern neben seiner beruflichen Tätigkeit, promoviert – eine große Leistung. Dafür ist er regelmäßig 3-4 Mal im Jahr für ein paar Tage nach London geflogen, außerdem zu Summer Schools und Konferenzen. Seinen Doktorvater  Prof. Dr. Frank Brand vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der HWR Berlin  hat er etwa alle 6 Wochen gesehen.

Brand ist der erstbetreuende Professor – eine Premiere an der HWR Berlin, die bisher nur Zweitbetreuer/innen gestellt hat. Er hebt die fachlichen und methodischen Besonderheiten der Arbeit hervor: „Bisher existieren nur wenige Veröffentlichungen zum Krisenmanagement von Finanzkrisen. Daniel Coppis Promotion zeigt die mögliche Bandbreite an Maßnahmen auf und bewertet diese unter Berücksichtigung der wichtigsten Theorien zu Finanzkrisen. Beachtenswert ist auch die Methodik: Die Techniken von komplexen Systemen sind grundsätzlich universell einsetzbar, werden aber vergleichsweise selten in den Wirtschaftswissenschaften angewandt. Herr Coppi nutzt diesen Ansatz in seiner Promotion.“

Aufgrund der Kooperation galten für Daniel Coppi die englischen Promotionsvorgaben, welche sehr großen Wert auf ausführliche wissenschaftstheoretische Diskussionen zur methodischen Vorgehensweise legen. „Ich war im positiven Sinne gezwungen, mich mit meiner Forschungsarbeit zu verorten; das ist enorm wichtig und hat rückblickend den Aufwand signifikant reduziert“, erläutert Coppi.

Prof. Brand hat erstmals einen Doktoranden in Kooperation mit einem Professor der LSBU betreut und spricht sehr positiv von der Zusammenarbeit. „Prof. Dr. Kenneth D’Silva war unglaublich freundlich, hilfsbereit und unterstützend. Es war eine große Freude, mit ihm zu arbeiten.“

Bereits 1992 hat Prof. Brand das Doktoranden-Netzwerk Thesis mit ins Leben gerufen, das zukünftige Promovenden berät und bei der Vermittlung eines Doktorvaters hilft. Für FH-Absolvent/innen gibt es eine eigene Gruppe, da die Voraussetzungen zur Promotionszulassung andere sind und sie es oft schwerer haben, einen Doktorvater zu finden.

Anfang März wurde Daniel Coppi offiziell der Doktortitel verliehen. Die HWR Berlin gratuliert herzlich zu seiner gelungenen Promotion.