20 Jahre Diskurs zu rechtsmotivierten Tötungsdelikten
Wie groß ist die Zahl der Opfer fremdenfeindlicher, rassistischer und rechtsextremer Gewalt in Deutschland tatsächlich? Am 28. März 2023 lädt das Forschungsinstitut für öffentliche und private Sicherheit (FÖPS Berlin) alle Interessierten ab 09.30 Uhr zu einer hybriden Fachtagung am Campus Lichtenberg der HWR Berlin ein. Jetzt anmelden bis 20. März!
Di
28.03.
09.30–17.00
In Kalender speichern
Campus Lichtenberg
Haus 6B Raum 259
Alt-Friedrichsfelde 60
10315 Berlin
Eintritt frei
Über das Ausmaß fremdenfeindlicher, rassistischer und rechtsextremer Gewalt in der Bundesrepublik wird seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert. Besonders standen und stehen hier die Tötungsdelikte im Fokus. Im September 2001 publizierten namhafte Journalistinnen und Journalisten erstmals eine von ihnen recherchierte Liste rechter Tötungsdelikte. Sie benannte damals 93 Opfer – gegenüber den bis dato 26 von der Polizei registrierten Toten.
Differenz zwischen polizeilichen und zivilgesellschaftlichen Opferzahlen
Bis heute wird auf der Grundlage dieser regelmäßig aktualisierten Daten über die Differenz zwischen polizeilichen und zivilgesellschaftlichen Opferzahlen kontrovers debattiert, in fünf Bundesländern wurden beziehungsweise werden die nach 1990 erfassten Tötungsdelikte retrospektiv neu gesichtet und bewertet.
Tötungsdelikte neu klassifizieren?
Damit existiert inzwischen eine sozialwissenschaftlich-kriminologische Expertise. Die Fachtagung des FÖPS Berlin zieht eine Zwischenbilanz dieser Debatten und will die Perspektiven künftiger Forschung aufzeigen. Dabei werden unter anderem folgende Themen behandelt:
- Konzepte von politischer Gewaltkriminalität im historischen Vergleich
- Ergebnisse der vorliegenden wissenschaftlichen Reklassifikationen von Tötungsdelikten und methodische Ansätze
- Öffentliche Kontroversen um die Differenz zwischen zivilgesellschaftlicher und polizeilicher Klassifikation
- Justizielle Bearbeitung der Tötungsdelikte: Welche Rolle spielt die Rechtsprechung bei der Beurteilung rechter Gewalt?
Wir würden uns freuen, wenn wir Sie als Teilnehmerin oder Teilnehmer begrüßen dürfen und Sie sich an den Diskussionen beteiligen.
Das Programm
09:30: Begrüßung: Christoph Kopke
09:45: Vincenz Leuschner: Der Diskurs zu rechtsmotivierten Tötungsdelikten
10:05: Susanne Willems: Die Erfassung politisch motivierter Kriminalität in historischer Perspektive
10.25: Fragen und Diskussion
10:45: Kaffeepause
11:10: Walter Fuchs: Der Diskurs zu rechtsmotivierten Tötungsdelikten – eine deutsche Debatte?
11:30: Marc Coester und Helmut Tausendteufel: Pro und Contra zur Untersuchung rechtsmotivierter Tötungsdelikte
12:00: Fragen und Diskussion
12:20: Mittagspause
13:20: Felix Lange: Die Perspektive der Wissenschaft: Die bislang durchgeführten Studien zur Klassifikation rechtsmotivierter Tötungsdelikte im Überblick
13:40: Dirk Spengler: Die Perspektive des polizeilichen Staatsschutzes
14:00: Fragen und Diskussion
14:20: Kaffeepause
14:50: Heike Kleffner: Die journalistische und zivilgesellschaftliche Perspektive
15:10: Kati Lang: Die juristische Perspektive
15:30:Fragen und Diskussion
15:45: Abschlussdiskussion
16:45: Verabschiedung
Bitte melden Sie sich per E-Mail an
Die Tagung findet im Hybrid-Format statt:. Sie können vor Ort oder online teilnehmen. Wir bitten um formlose Anmeldung per E-Mail bis 20. März 2023:
So nehmen Sie vor Ort teil
Die Veranstaltung findet am Campus Lichtenberg der HWR Berlin, Alt Friedrichsfelde 60 in Haus 6B – Raum 259 im zweiten Obergeschoss statt. Da die vor Ort verfügbaren Plätze begrenzt sind, bitte wir Sie um eine Anmeldung per E-Mail. Sofern die verfügbaren Plätze ausgeschöpft sind, behalten wir uns eine Schließung der Anmeldeliste für die Präsenzteilnahme vor.
Sie erreichen uns am besten über folgende ÖPNV-Verbindungen: Bus 108/194 (Bildungs- und Verwaltungszentrum), Bus 192 (Alt-Friedrichsfelde), U5 (Friedrichsfelde), S5/S7/S75 (Friedrichsfelde Ost) und Tram-Linien M17 / 27 (Alt-Friedrichsfelde / Rhinstraße).
So nehmen Sie online teil
Die Veranstaltung wird über den Videokonferenzserver der HWR Berlin übertragen:
Für die Online-Teilnahme benötigen Sie einen Zugangscode, den Sie nach der Anmeldung von uns erhalten. Der Meetingraum wird 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn geöffnet.
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