Neuigkeit | Interview

Die Waage halten zwischen Studium und Spitzensport

Malte Braunschweig studiert Bauingenieurwesen am Fachbereich Duales Studium der HWR Berlin – und trat als Schwimmer bei den Paralympics in Tokio an. Im Interview erzählt er, wie er beides vereinbart.

10.01.2022

Malte Braunschweig studiert Bauingenieurwesen am Fachbereich Duales Studium der HWR Berlin. Foto: Oana Popa-Costea

Im September 2020 hat Malte Braunschweig sein duales Studium an der HWR Berlin und beim Kooperationspartner Berliner Wasserbetriebe aufgenommen. Im vergangenen Jahr trat er sowohl bei den Europameisterschaften als auch bei den Paralympics in Tokio für das deutsche Schwimmteam an, wo er im Schmetterling im Endlauf den 8. Platz erreichte. Malte Braunschweig ist einer von derzeit 7 aktiven Leistungssportlerinnen und -sportlern, die an der HWR Berlin studieren. Wie sich ein Studium und Spitzensport vereinbaren lassen, erzählt er im Interview.

Wie schaffen Sie es, Ihren Sport mit dem Studium zu vereinbaren?

Das Studium mit dem Sport zu vereinbaren ist und bleibt eine große Herausforderung. Glücklicherweise ermöglichen mir mein Arbeitgeber im dualen Studium, die Berliner Wasserbetriebe, und die HWR Berlin, mein Studium von 3 Jahren auf 6 Jahren zu strecken. Nichtsdestotrotz ist dies eine enorme Belastung, die mich zurzeit auch an meine körperlichen Grenzen bringt. Ich verbringe circa 25 Stunden in der Woche mit Training, dazu kommen 15 Stunden Vorlesungszeit. Mit Fahrzeiten vom beziehungsweise zum Training und Vor- sowie Nachbereitungszeiten des Lernstoffs bleibt leider nicht mehr viel Zeit für Familie, Freundin, Regenerationsmaßnahmen wie Physiotherapie oder Sportpsychologie und Freizeit.

Hochschulpräsident Prof. Dr. Andreas Zaby empfängt den Paraolympioniken Malte Braunschweig.
Foto: Oana Popa-Costea

Was hat es Ihnen bedeutet, 2021 in Tokio anzutreten?

Bei den Paralympics in Tokio anzutreten, war das bisherige Highlight meiner sportlichen Karriere. Es hat mir absolut alles bedeutet. Ich habe mir meinen Kindheitstraum erfüllt und konnte meiner Familie und meinen Freunden etwas zurückgeben, wo sie mich in den letzten Jahren auf diesem Weg unterstützt haben. Außerdem konnte ich dieses Erlebnis mit meinem Bruder teilen, der bei Olympia in Tokio teilgenommen hat. Es war unfassbar wichtig für meine weitere Entwicklung, diese Erfahrungen sammeln zu dürfen.

Welchen Tipp würden Sie anderen mit auf den Weg geben, die ebenfalls aktiv im Leistungssport sind und parallel studieren möchten?

Es ist wichtig, die Waage zu halten zwischen Studium und Sport, denn ohne das eine geht auch nicht das andere. Ein strukturierter Alltag sowie ein gutes Bewusstsein für die eigene Gesundheit sind auch sehr wichtig.

Studierende Leistungssportler*innen an der HWR Berlin

Aktuell studieren 7 Leistungssportler*innen aus den Sportarten Bogenschießen, Hockey, Leichtathletik, Moderner Fünfkampf, Para-Schwimmen und Wasserball an der HWR Berlin. Unter den Alumni der HWR Berlin gibt es weitere 32 Leistungssportler*innen.

Um Studierenden, die parallel im Leistungssport aktiv sind, die bestmögliche Vereinbarkeit zu ermöglichen, kooperiert die HWR Berlin eng mit dem Olympiastützpunkt (OSP) Berlin, unter anderem bei der Bewerbung und Zulassung von Leistungssportler*innen zum Studium.

Nähere Informationen zum Thema Studium und Leistungssport erhalten Sie unter hochschulsport(at)hwr-berlin.de.

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