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Kooperieren gegen den Stillstand

Kreative Start-ups und etablierte Unternehmen können voneinander profitieren. Das müssen sie sogar, wollen sie am Markt bestehen. Während etablierte Unternehmen auf gefestigte Netzwerke und routinierte Produktions- und Vertriebsstrukturen bauen, bringen Gründer/innen frischen Wind durch neue Technologien und innovatives Denken mit. Diese Innovationskraft kleiner Gründerteams und die Ressourcen und Erfahrungen großer, traditionsreicher Organisationen erachtet der Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin, Prof. Dr. Andreas Zaby, als zukunftsträchtigen Wirtschaftsmotor. Auf einer von IHK Berlin ausgerichteten Konferenz sprach er sich im Juni 2016 für eine stärkere Symbiose von New und Old Economy zum gegenseitigen Nutzen aus.

21.06.2016

Kreative Start-ups und etablierte Unternehmen können voneinander profitieren. Das müssen sie sogar, wollen sie am Markt bestehen. Während etablierte Unternehmen auf gefestigte Netzwerke und routinierte Produktions- und Vertriebsstrukturen bauen, bringen Gründer/innen frischen Wind durch neue Technologien und innovatives Denken mit.
Diese Innovationskraft kleiner Gründerteams und die Ressourcen und Erfahrungen großer, traditionsreicher Organisationen erachtet der Präsident der Hochschule für Wirtschaft und  Recht (HWR) Berlin, Prof. Dr. Andreas Zaby, als zukunftsträchtigen Wirtschaftsmotor. Auf einer von IHK Berlin ausgerichteten Konferenz sprach er sich im Juni 2016 für eine stärkere Symbiose von New und Old Economy zum gegenseitigen Nutzen aus.

Im Zeitalter der Globalisierung determinieren Innovationen den Markterfolg von Unternehmen wie nie zuvor. Nur neue Produkte oder Dienstleistungen sichern für eine kürzer werdende Zeitspanne strategische Vorteile, denn Konkurrenten übernehmen Geschäftsideen, imitieren Angebote. Dem sind kaum Grenzen gesetzt. International kontrollierte und verlässliche Regulierung ist nur bedingt möglich. Eine bisher im großen Stil angewandte Verteidigungsstrategie sind Mergers & Acquisitions, die Übernahme von Konkurrenten, manchmal  auch zur Erweiterung des eigenen Portfolios. Größe als Schutz.

Zaby zeigt auf, dass die Start-up-Kultur einen neuen, gangbaren Weg bietet, den immer öfter auch Großunternehmen im Zuge von „Corporate Entrepreneurship“ und „Open Innovation“ für sich nutzen: die gleichberechtigte Partnerschaft von Start-ups und Großunternehmen, zum Nutzen für beide Seiten. Dabei können die Motive etablierter Betriebe des Mittelstandes und größerer Unternehmen sowie von Start-Ups, die nach Partnern suchen, durchaus unterschiedlich sein. Die Möglichkeiten kooperativer Partnerschaften sind vielschichtig. Auch der Gastgeber für die Konferenz, die Siemens AG, ist ausgerichtet auf „Innovative ways to Innovation“, wie Birgit Gocht, Senior Director Venture Technologies & Strategic Partnerships Technology to Business, ihren Vortrag überschrieb.

Als weitere Beispiel  führt Zaby, der an der HWR Berlin eine Professur für Internationales Management hält und davor selbst Entrepreneur im Bereich der biopharmazeutischen Industrie war, die Biotech-Branche an, in der Hochschulen, Start-Ups und Großunternehmen gemeinsam innovative Wirkstoffe für neue Arzneien voranbringen.

Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin, die hinsichtlich ihrer Internationalität und im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung bundesweit führende Einrichtungen für den Managementnachwuchs, setzt auf Gründung und Entrepreneurship. Zehn Teams arbeiten zur Zeit im Gründungszentrum der Hochschule und entwickeln dort ihre Geschäftsideen zu Prototypen und ersten Geschäftsmodellen weiter. Die „Gründungshochschule“ hat im April 2016 mit dem Programm „Startup Now“ den Innovationsmotor noch einen Gang höher geschaltet.

„Die HWR Berlin bildet eben nicht nur potentielle Angestellte aus, sondern übernimmt die Verantwortung, auch Unternehmer/innen-Persönlichkeiten zu entwickeln und zu fördern. Das gehört zum  Profil unserer Hochschule, zu unserem Selbstverständnis als regionaler Innovationsmotor “, hebt Präsident Prof. Dr. Andreas Zaby hervor. Er verweist auf den bundesweit einzigen Bachelor-Studiengang Unternehmensgründung, das berufsbegleitende MBA-Programm „Entrepreneurship“, die internationale Summer School „Entrepreneurship, Innovation & Technology“ und darauf, dass Entrepreneurship als Konzept fächerübergreifend in Lehre und Forschung integriert werden soll.

Von der Gründungsidee über die Erstellung bis zur Umsetzung ihrer Geschäftsmodelle, auf jeder Etappe finden Studierende und Absolvent/innen der HWR Berlin Ansprechpartner/innen, wissenschaftliche Begleitung und passgenaues Coaching im Gründungszentrum der Hochschule. „Wir setzen auf konzept-kreative Gründungen, soll heißen, dass wir in der Regel nicht die Technologien neu entwickeln, dafür aber die Brücke zwischen innovativen Technologien und dem Kunden mit neuen Anwendungen schlagen“, sagt Christian Gurol, Leiter des Gründungszentrums der HWR Berlin.


Anfang des Jahres unterzeichnete die HWR Berlin eine Kooperationsvereinbarung mit Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie, um gemeinsam ein internationales Austauschprogramm für Startups aus Berlin und Tel Aviv aufzubauen. Der Transfer zwischen den beiden stark wachsenden Startup- und Technologie-Hotspots soll intensiviert werden. Gründer/innen erhalten einen temporären Coworking-Platz in der jeweils anderen Stadt, können den Markt sowie die vorhandene Gründer- und Technologie-Szene kennenlernen. Der Regierende Bürgermeister Berlins, Michael Müller, hat für diese Kooperation die Schirmherrschaft übernommen.