„Die Entscheidung, nach meiner langjährigen Berufserfahrung noch einmal in Vollzeit zu studieren, war die wohl beste Entscheidung meines Lebens. Nachdem mich mein erlernter Beruf nicht mehr gefordert und gefördert hat, finde ich in meinem Studiengang genau das, was mich interessiert“, berichtet Victor Baumann vom Studiengang Business Administration.

Die Voraussetzungen für ein Studium mit Beruf sind über §11 des Berliner Hochschulgesetzes geregelt. Die grundständigen Studiengänge stehen allen Studierenden mit beruflicher Qualifikation (ohne Abitur oder Fachhochschulreife) offen. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten des Zugangs: Hat jemand z.B. durch eine Aufstiegsfortbildung, Meisterprüfung oder abgeschlossene Fachschulausbildung eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung erworben, kann er/sie sich direkt für ein Studium bewerben. Aber auch wer eine mindestens zweijährige Berufsausbildung abgeschlossen und drei Jahre in seinem Ausbildungsberuf gearbeitet hat bzw. wer eine Aufstiegsfortbildung erworben hat (Fachwirt/ Meister), ist für einen Bachelorstudiengang qualifiziert. Wer einen Beruf erlernt hat, der fachfremd zur gewünschten Studienrichtig ist, legt eine Zugangsprüfung ab.

Was konkret bedeutet es, die Studierenden dort abzuholen, wo sie stehen? Zunächst hält die Hochschule ein gewisses Kontingent an Studienplätzen für beruflich Qualifizierte bereit. Aktuell sind es 5% aller Plätze. Im Studiengang Business Administration Blended Learning sind es sogar 20%. Dafür gibt es gute Gründe: Oft haben Studierende, die aus der Berufstätigkeit kommen, die eine oder andere Hürde zu nehmen. Viele müssen Familie und Beruf mit dem Studium vereinbaren. Vor allem flexible Studienformate wie ein individuelles Teilzeitstudium, Blended Learning und Abendstudiengänge kommen den Bedürfnissen der Studierenden hier entgegen. Manchmal stellen auch fachliche Anforderungen wie Mathe- oder Englischkenntnisse eine Hürde dar. Auch hier bietet die HWR Berlin breit gefächerte Unterstützung an: Sei es in Mathetutorien, Workshops zu Präsentationstechniken oder einfach im Austausch mit anderen Studierenden ohne Abitur.

Die Studienberatung der HWR Berlin sieht aber durchaus auch Vorteile auch für die Studierenden, die sich über ihre Berufserfahrung qualifiziert haben: „Viele bringen große Kompetenzen aus der Berufspraxis ein, sind hochmotiviert und gut strukturiert.“ So zum Beispiel Stefan Jaudszems, 30 Jahre alt, zweifacher Vater und bis vor kurzem Soldat auf Zeit. Er studiert seit diesem Wintersemester Business Administration und stellt für sich fest: „Ich glaube, dass meine berufliche Erfahrung mir sehr zum Vorteil reicht – vor allem, wenn es darum geht, Arbeitsprozesse zu planen und umzusetzen oder mich in Gruppen einzubringen und Präsentationen zu moderieren.“

Studieninteressierte mit beruflicher Qualifizierung können sich beim Studierendenservice der HWR Berlin individuellen persönlich Terminen zu Studienoptionen, Studienbedingungen, Vereinbarkeit von Studium mit Familie/Beruf und zur Finanzierung des Studiums beraten lassen.

Die nächste Informationsveranstaltung fndet am 3. Januar 2017 statt.