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02.05.2017 — Pressemitteilung 37/2017Pressemitteilung 37/2017 | 02.05.2017

Neugier als Antriebsmotor für den Maschinenbau-Professor

Prof. Dr.-Ing. Alexander Steinmann in Shanghai als erster Ausländer zum „Best Professor of the Year 2016“ gewählt

Nicht immer sind die Auszeichnungen, die Lehrende der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin erhalten, so exotisch und exklusiv wie dieser Titel. Studierende der University of Shanghai for Science and Technology (USST) wählten Prof. Dr.-Ing. Alexander Steinmann vom Fachbereich Duales Studium zum „Best Professor of the Year 2016“. Noch nie zuvor ist einem ausländischen Dozenten oder einer ausländischen Dozentin diese Auszeichnung verliehen worden. Das ist umso beeindruckender, als der Berliner Professor für Maschinenbau (nur) elf Wochen im Fach „Werkstoffkunde“ am Shanghai Hamburg College lehrte, auf Deutsch.

„Besonders angetan war ich von der Begeisterung und der Disziplin der chinesischen Studentinnen und Studenten, ihrer Neugierde und ihrem Interesse daran, wie wir in Deutschland leben und arbeiten“, sagt Steinmann, der freudig überrascht nach seiner Rückkehr von der Ehrung erfuhr. Die Begeisterung und der positive Eindruck des Lehraufenthalts beruhten auf Gegenseitigkeit. Über 900 Lehrende standen zur Wahl, 20 000 Studierende aller Disziplinen konnten ihre Stimme für ihren „Lieblingsprof“ abgeben. In der zweiten Runde waren noch rund 70 Dozent/innen im Rennen. Von den 15 meistvotierten Kandidat/innen wurden  Imagefilme erstellt, „Plakate mit meinem Bild hingen auf dem Campus“, erinnert sich Steinmann, immer noch etwas ungläubig und auch etwas verlegen.

Alexander Steinmann ist mit Leib und Seele Dozent, brennt für sein Fach. Das kommt rüber, und es kommt gut an bei Studierenden – an der HWR Berlin und auch, wenn er als Gastdozent im Ausland unterrichtet. Das Modul  des deutsch-chinesischen Studiengangs Maschinenbau an der USST steht auf Deutsch im Curriculum. Trotzdem wälzte der promovierte Ingenieur vorab einen Stapel Werkstoffkundebücher in der Landessprache. Dabei ist er des Chinesischen nicht mächtig. „Die technischen Abbildungen und Diagramme sind die gleichen und sie halfen mir zu verstehen, nach welchem System das Fach in China bearbeitet  bzw. gelehrt wird. Das nutzte ich zur Orientierung und um die Inhalte meines Kurses entsprechend zu strukturieren“,  erklärt der Professor. Er erstellte ein dreisprachiges Glossar, auf Deutsch, Englisch und Chinesisch – der besseren Verständigung wegen und um eine gemeinsame sprachliche Basis zu legen.

Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg), eine Partnerhochschule der HWR Berlin im Verbund UAS7, bietet gemeinsam mit der University of Shanghai for Science and Technology vierjährige Bachelor-Studiengänge in den Fachrichtungen Elektrotechnik, Maschinenbau und Internationale Wirtschaft und Außenhandel mit TestDaF (Deutsch als Fremdsprache) an. Über die UAS7-Allianz der sieben großen deutschen Fachhochschulen, die sich durch Internationalität und Forschungsstärke auszeichnen, wurde Dr.-Ing. Alexander Steinmann als Gastprofessor für das Shanghai Hamburg College gewonnen. Im kommenden Jahr wird er zudem an der Modulakkreditierung mitwirken.

„Es ist absolut wichtig, nie aufzuhören, in jeder Hinsicht neue Horizonte zu erobern“, betont Steinmann und bemüht zur Begründung seines inneren Antriebs einen Vergleich: „Das Gehirn ist ein Muskel, braucht ständig neue Reize. Ein Motor wird älter und durch Verschleiß schlechter, das Gehirn dagegen wird auch älter, während des größten Teils unseres Lebens aber besser – wenn man ihm Impulse gibt.“ Internationaler Austausch, fachliche und mentale Grenzüberschreitungen seien prädestiniert für lebenslanges Lernen und für die Verständigung auf allen Ebenen sowieso. Eine chinesische Absolventin des deutsch-chinesischen Maschinenbau-Bachelors an der USST absolviert derzeit an der HAW Hamburg ein Masterstudium.

Vom interkulturellen Know-how der Dozent/innen profitieren viele. „Meine deutschen Studentinnen und Studenten finden es gut, wenn ich andere Sicht- und Herangehensweisen und eine international Perspektiv in die Lehre einbinde. Ich komme ja mit einem Koffer voller First-Hand-Erfahrung zurück, die ich weitergebe“, verrät der Maschinenbau-Professor. Unterstützung erhält er auch von den Kolleginnen und Kollegen seines Fachbereichs. Internationalität ist gelebtes Leitprinzip und eine Stärke der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Kommenden Februar macht sich Prof. Dr.-Ing. Alexander Steinmann wieder auf den  Weg nach Shanghai – zum Lehren und Lernen.

Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin)
Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin ist mit über 12 000 Studierenden eine der großen Hochschulen für angewandte Wissenschaften – mit ausgeprägtem Praxisbezug, intensiver und vielfältiger Forschung, hohen Qualitätsstandards sowie einer starken internationalen Ausrichtung. Das Studiengangsportfolio umfasst Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts- und Sicherheitsmanagement sowie Ingenieurwissenschaften in über 60 Studiengängen auf Bachelor-, Master- und MBA-Ebene. Die HWR Berlin unterhält 195 aktive Partnerschaften mit Universitäten auf allen Kontinenten und ist Mitglied im Hochschulverbund „UAS7 – Alliance for Excellence“. Als eine von Deutschlands führenden Hochschulen bei der internationalen Ausrichtung von BWL-Bachelorstudiengängen und im Dualen Studium belegt die HWR Berlin Spitzenplätze in deutschlandweiten Rankings und nimmt auch im Masterbereich vordere Plätze ein. Die HWR Berlin ist einer der bedeutendsten und erfolgreichen Hochschulanbieter im akademischen Weiterbildungsbereich und Gründungshochschule. Die HWR Berlin unterstützt die Initiative der Hochschulrektorenkonferenz „Weltoffene Hochschulen – Gegen Fremdenfeindlichkeit“.

www.hwr-berlin.de