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Polizeiausbildung an der HWR Berlin

Positionierung des Dekanats des Fachbereichs Polizei und Sicherheitsmanagement der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin zu der aktuellen öffentlichen Diskussion über die Polizeiausbildung in Berlin

06.11.2017

Prof. Dr. Sabrina Schönrock
Professorin für Öffentliches Recht
Dekanin Fachbereich 5 Polizei und Sicherheitsmanagement

Positionierung des Dekanats des Fachbereichs Polizei und Sicherheitsmanagement der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin zu der aktuellen öffentlichen Diskussion über die Polizeiausbildung in Berlin

Aktuelle Meldungen über die Ausbildung an der Polizeiakademie Berlin in Spandau und vor allem eine Vielzahl von Kommentaren und Bewertungen sind geeignet, die Polizei Berlin, ihre Ausbildungsstätten und die vielen angehenden und aktiven Beamtinnen und Beamten pauschal herabzusetzen. Das trifft nicht nur Auszubildende, Studierende und Polizistinnen und Polizisten mit Zuwanderungsgeschichte, die bereits während und auch nach Abschluss ihrer Ausbildung bzw. ihres Studiums persönlich engagiert, fachlich kompetent und unserer freiheitlich demokratischen Verfassung verpflichtet für Sicherheit und Ordnung in Berlin sorgen. „In einer Weltmetropole wie Berlin sind die Anforderungen an eine moderne Hauptstadtpolizei komplex und steigen stetig an. Die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin bildet gemeinsam mit der Berliner Polizei umfassend qualifizierte Polizistinnen und Polizisten aus und bereitet sie auf diese Aufgaben vor“, sagt die Dekanin des Fachbereichs Polizei und Sicherheitsmanagement der HWR Berlin.

Der Fachbereich Polizei und Sicherheitsmanagement der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin bildet in dualer Studienform den Nachwuchs für den gehobenen und im ersten Jahr auch für den höheren Dienst aus. Im Sommersemester 2017 studierten 1.449 künftige Polizeikommissar/innen und Kriminalkommissar/innen im Bachelorstudiengang „Gehobener Polizeivollzugsdienst“. Die Zahl der Studienplätze ist erhöht worden, unter anderem aufgrund der veränderten Sicherheitslage und insbesondere auch des Bevölkerungszuwachses, den die Hauptstadt verzeichnet und der für die kommenden Jahre prognostiziert wird.

Der interdisziplinäre Studiengang umfasst die polizeilichen Fachwissenschaften, Rechts- und Sozialwissenschaften. Das Studium dauert drei Jahre und zeichnet sich durch eine Breite der Ausbildung, eine solide wissenschaftliche Verankerung und einen durchgängigen Praxisbezug mit einem vollen Praxissemester und zahlreichen praktischen Trainingsphasen aus. Die Studierenden entwickeln die Fähigkeit zu kritischem Denken und zu freiem verantwortlichen, demokratischen und sozialem Handeln.

Die Sicherung der Qualität des Studiums ist eine Kernaufgabe des Fachbereichs Polizei und Sicherheitsmanagement, bei der er durch die Hochschule, die Polizei Berlin als Praxispartner und auch von Seiten der Politik unterstützt wird. „Zu uns kommen Studierende, die sich ihrer Verantwortung für die Sicherheit der Stadt Berlin und ihrer Bürgerinnen und Bürger bewusst sind und sich ihr schon während des Studiums und nach ihrem Abschluss im aktiven Dienst tagtäglich stellen“, betont Dekanin Prof. Dr. Sabrina Schönrock und ergänzt: „Studierende aus Zuwandererfamilien bringen  sich dabei genauso aktiv und erfolgreich ein, wie ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen ohne Migrationshintergrund.“ Alle Behörden und Hochschulen unterliegen dem Diskriminierungsverbot. Dieses nimmt der Fachbereich Polizei und Sicherheitsmanagement der HWR Berlin sehr ernst.

Wir sind stolz auf eine offene Atmosphäre an unserem Fachbereich, die Toleranz und Respekt hervorbringt. Neben den Professorinnen und Professoren sind 200 Lehrbeauftragte aus der Praxis in die Lehre eingebunden, die aus allen gesellschaftlichen Bereichen kommen. Die Orientierung der Ausbildung an den Grundwerten unserer Gesellschaft und insbesondere an Recht und Gesetz ist für uns eine Selbstverständlichkeit.

Das Dekanat und der Fachbereich Polizei und Sicherheitsmanagement der HWR Berlin spricht sich ausdrücklich gegen eine pauschale Diffamierung von Studierenden und Menschen mit Migrationshintergrund aus. Frauen und Männer mit Zuwanderungsgeschichte gehören in die Polizei, zumal in die der Hauptstadt Berlin. Sie gehören auch an die Hochschulen und so auch an die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und den Fachbereich Polizei und Sicherheitsmanagement. Herkunft und Religion stehen nach unseren Erfahrungen und unserer Überzeugung in keinem Zusammenhang mit Leistungsfähigkeit und -bereitschaft und schon gar nicht mit der Bereitschaft, gute und bürgerorientierte Polizeiarbeit zu leisten.

Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin

Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin ist mit über 10 000 Studierenden eine der großen Hochschulen für angewandte Wissenschaften – mit ausgeprägtem Praxisbezug, intensiver und vielfältiger Forschung, hohen Qualitätsstandards sowie einer starken internationalen Ausrichtung. Das Studiengangsportfolio umfasst Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts- und Sicherheitsmanagement sowie Ingenieurwissenschaften in mehr als 50 Studiengängen auf Bachelor-, Master- und MBA-Ebene. Die HWR Berlin unterhält aktuell rund 170 aktive Partnerschaften mit Universitäten auf allen Kontinenten und ist Mitglied im Hochschulverbund „UAS7 – Alliance for Excellence“. Als eine von Deutschlands führenden Hochschulen bezüglich der internationalen Ausrichtung von BWL-Bachelorstudiengängen belegt die HWR Berlin Spitzenplätze im deutschlandweiten Ranking des CHE Centrum für Hochschulentwicklung und nimmt auch im Masterbereich vordere Plätze ein. Aus einer bundesweiten Umfrage von DEUTSCHLAND TEST ist die Hochschule 2017 wiederholt als „TOP Business School“ im Weiterbildungsbereich hervorgegangen. Die HWR Berlin unterstützt die Initiative der Hochschulrektorenkonferenz „Weltoffene Hochschulen – Gegen Fremdenfeindlichkeit“.