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Neuigkeit | Auslandssemester

„Die Komfortzone verlassen“: Gaststudierende erkunden Berlin

Zu Beginn ihres Auslandssemesters an der HWR Berlin verschaffen sich Gaststudierende aus aller Welt einen ersten Überblick über die neue Wahlheimat auf Zeit.

09.10.2018

Das neue Semester an der HWR Berlin hat begonnen – nicht nur für Studierende, die ihr gesamtes Studium an der Hochschule absolvieren, sondern auch für diejenigen, die von einer der zahlreichen Partnerhochschulen als Gaststudierende nach Berlin gekommen sind. John Alvarracin ist einer von ihnen. Am Baruch College in New York macht er einen Bachelorabschluss in den Fächern International Finance und International Business. „Wer ins Ausland geht, wird gezwungen, die eigene Komfortzone zu verlassen.“ So fasst der gebürtige Ecuadorianer seine Grundmotivation zusammen, während er das Reichstagsgebäude und kurz darauf den Hauptbahnhof an sich vorbeiziehen lässt. Gemeinsam mit 30 anderen Austauschstudierenden - insgesamt sind es in diesem Semester rund 240 - verschafft er sich gerade einen ersten Überblick über die neue Wahlheimat auf Zeit.

Eine Bootsfahrt auf der Spree gehört zum umfangreichen Begrüßungsprogramm, das jedes Semester an der HWR Berlin organisiert wird. Seit Mitte September sorgen die Mitarbeiterinnen des International Office wieder dafür, dass Studierende aus aller Welt sich möglichst schnell an der Hochschule zurechtfinden und sich in Berlin rundum wohlfühlen. So wurde etwa das Buddy-Programm vorgestellt, das Studierende der HWR Berlin mit Gaststudierenden zusammenbringt. Auch zahlreiche Freizeitaktivitäten stehen auf der Agenda, darunter ein Besuch im Bundestag, eine Führung entlang der Berliner Mauer in der Bernauer Straße oder ein Pub Crawl.

Vom Beijing-Plan abgekommen, gelandet in Berlin

John Alvarracin ist zum ersten Mal in Deutschland und möchte in seinem Auslandssemester unter anderem mehr über die wirtschaftlichen Zusammenhänge in der Eurozone erfahren. Über die spätere Karriere denkt er noch nicht allzu ernsthaft nach, einen vagen Plan gibt es dennoch: Investmentbanking. Bis dahin geht es dem 21-Jährigen in erster Linie darum, in andere Kulturen einzutauchen und den Horizont zu erweitern. Die deutsche Hauptstadt findet er interessant, zufällig gelandet ist er hier sicherlich nicht: „Berlin fasziniert mich aufgrund der bewegenden Geschichte, der Situation im Kalten Krieg“, sagt Alvarracin – und fügt mit einem Lächeln hinzu, dass er ursprünglich vorhatte, in Beijing zu studieren. Einen Strich durch die Rechnung habe ihm am Ende die Sprache gemacht. „Zu schwierig“, wie er lapidar feststellt. Dann doch lieber Deutsch.

Auch für Rafaela Castro de Souza stellt der Aufenthalt in Deutschland eine Premiere dar: „Ich hätte anfangs nie gedacht, dass ich mein Auslandssemester hier verbringen würde, aber meine Heimatuni unterhält eine enge Partnerschaft mit der HWR Berlin“, erzählt die 20-jährige Brasilianerin, die im sechsten Semester Wirtschaftswissenschaften an der Universität Campinas im brasilianischen Bundesstaat São Paulo studiert. Von Berlin hat sie bislang nur Positives vernommen – „eine offene, multikulturelle Stadt“, die sie in nächster Zeit für sich entdecken will.

Ein „alter Hase“ in Sachen deutscher Hauptstadt ist Johannes Feuersänger. Zuhause in Österreich studiert er Unternehmensführung an der FH Wien der WKW, einer führenden Fachhochschule für Management und Kommunikation. Die ersten Eindrücke von der HWR Berlin bestätigen ihn in seiner Wahl: „Drei Vorlesungen habe ich bislang besucht, und die Professoren sind mir sofort durch ihre überzeugende Rhetorik aufgefallen.“ An diesem sonnigen Herbstnachmittag auf der Spree treten Hörsäle, Studienpläne und Vorlesungsverzeichnisse allerdings fast ein wenig in den Hintergrund – auch im Gespräch mit Johannes Feuersänger wird deutlich, dass die sozialen Aspekte bei einem Auslandssemester mindestens so wichtig sind wie die gewonnenen Erkenntnisse aus den Lehrveranstaltungen: „Ich freue mich darauf, neue Leute kennenzulernen und Kontakte nicht nur zu anderen Austauschstudierenden, sondern vor allem zu Berlinern zu knüpfen.“