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Neuigkeit | Zentrale Ergebnisse

BMUB-Projekt "Wirtschaftsingenieur 2.0"

In einem internationalen Dialog wurde am 23.01.2018 in der HWR Berlin die mögliche Rolle von Wirtschaftsingenieuren als Akteure im Transformationsprozess zum nachhaltigen Wirtschaften untersucht.

16.04.2018

Aus den Ergebnissen des Dialogs wurde ein Ergebnisbericht erstellt, der an die verantwortlichen Studiengangskoordinatoren aller Hochschulen mit Wirtschaftsingenieurstudiengängen in der DACH-Regio versendet wird.

Zentrale Ergebnisse

  • Wirtschaftsingenieure benötigen eine Leitidee. Im 21. Jahrhundert kann das nur das nachhaltige Wirtschaften sein. Nachhaltiges Wirtschaften und die Digitalisierung der Wirtschaft wurden als zentrale Treiber der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung angesehen. Auf diese beiden Megatrends sind die Absolventen der Hochschulen zurzeit nicht genügend vorbereitet, das gilt auch für Betriebswirte und Wirtschaftsingenieure.
     
  • Wirtschaftsingenieure können mit ihren wirtschaftlichen und technischen Kenntnissen bei den Transformationsprozessen eine besonders wichtige Rolle übernehmen.
     
  • Daher ist die Einführung von neuen Schlüsselkompetenzen dringend geboten (analytische Fähigkeiten zum vorausschauenden, systemischen und ganzheitlichen Denken sowie Entwicklung einer innovativen, kritischen und selbstreflexiven Persönlichkeit (d.h. die Fähigkeit zur kritischen Reflexion eigener Tätigkeiten wie auch technischer Entwick­lungen), Motivation zur kontinuierlichen eigenen Weiterentwicklung, Kompetenzen zur interdisziplinären und interkulturellen Arbeiten, sowie zur Team- und Kommunikationsfähigkeit und Kompetenzen zur zukunftsfähigen Lösungsorientierung von Herausforderungen des 21. Jahrhunderts → Stärkung der Fähigkeit als Change Agent tätig zu sein).
     
  • Muss Digitalisierung und Nachhaltigkeit in (fast) alle Fächer integriert werden oder müssen neue spezifische Fächer eingeführt werden? Nicht alle von den unterschiedlichen Akteuren aus Unternehmen und Zivilgesellschaft gewünschten Kompetenzen können in einem sechs- bis siebensemestrigen Bachelorstudium, das zur ersten Berufstätigkeit befähigt, vermittelt werden. Daher muss die Studiendauer auf sieben bis acht Semester ausgeweitet, Fächer ersetzt oder die neuen Inhalte in die bereits vorhandenen Fächer integriert werden (beispielsweise Grundlagen der Digitalisierung und Transformation zum nachhaltigen Wirtschaften, Vorbereitung auf künftige Techniksprünge und Erarbeitung zukunftsfähiger Lösungsstrategien in den wichtigen Handlungsfeldern des nachhaltigen Wirtschaftens, Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen und Prinzipien, Vorbereitung auf globale Entwicklungen und Anforderungen).

Bei der Untersuchung der Wirtschaftsingenieursstudiengänge der jeweils zehn größten Universitäten und Fachhochschulen stellte sich heraus, dass die Inhalte Digitalisierung und nachhaltiges Wirtschaften in den Bachelorstudiengängen kaum bis gar nicht gelehrt werden. Die heutige Ausbildung ist somit nicht zukunftsfähig. Die Studiengänge müssen reformiert werden und mit weiteren Inhalten und Fächern wie „Grundlagen der Nachhaltigen Ökonomie“, „Handlungsfelder des nachhaltigen Wirtschaftens“ und „Digitalisierung der Wirtschaft“ erweitert werden.

Zu den bereits am 16.04.2018 präsentierten zentralen Ergebnissen wurde auch der Ergebnisbericht veröffentlicht.