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Einen weltoffenen Geist schaffen

Vor 11 Jahren begann die Kooperation mit dem Baruch College. Heute ist sie eine der engsten Kooperationen der HWR Berlin in den USA. Ein guter Grund, zu schauen, was die Verbindung so besonders macht.

26.06.2019

Prof. Dr. Harald Gleißner (✝) und Dr. Richard Mitten. Foto: Sylke Schumann

Dr. Richard Mitten, Director of Study Abroad am Baruch College, hat die Partnerschaft der beiden Hochschulen von Beginn an begleitet. Gerade war er wieder zu Gast an der HWR Berlin, und wir haben die Chance genutzt, ihm ein paar Fragen zu stellen.

Seit mittlerweile 11 Jahren besteht die Kooperation zwischen dem Baruch College und der HWR Berlin. Wie hat sich die Zusammenarbeit aus Ihrer Sicht über die Jahre entwickelt (im Hinblick auf die beiden Hochschulen und für Sie ganz persönlich)?

Die Kooperation zwischen Baruch College und der HWR Berlin hat sich in einer Art und Weise verbreitet und vertieft, die wir am Anfang zwar erhofft hatten, die jedoch in der Tat alle meine ursprünglichen Erwartungen weit übertroffen hat. Nicht nur haben wir einen regen Austausch unserer Studierenden aufgebaut; auch hat die Zusammenarbeit zwischen den Professor/innen beider Institutionen in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Jetzt sind wir Partnerinnen bei zwei Programmen (Erasmus+ und ISAP) geworden, was die Vertiefung genau dieser Kooperationen auf vielen Ebenen fördert und unterstützt. Bei Partneruniversitäten in Europa sind solche Kooperationen eher gang und gäbe, aber bei Baruch College, als eine Universität in den USA, kommen sie selten vor.
Mir ganz persönlich gefällt an der Kooperation zwischen Baruch und der HWR Berlin am meisten die dauerhaften Freundschaften, die aus der Zusammenarbeit über Jahre mit vielen Kolleg/innen der HWR Berlin entstanden sind.
 

Gibt es ein besonderes Erlebnis, das Sie mit der HWR Berlin verbinden?

Einer der Höhepunkte der Partnerschaft zwischen der HWR Berlin und dem Baruch College war der Workshop, der im Februar 2015 im Rahmen der Internationalen Studien- und Ausbildungspartnerschaften (ISAP) am Weissmen Center for International Business am Baruch College stattfand. Die sieben Mitglieder/innen der hochrangigen Delegation der HWR Berlin trafen sich mit über 20 Professor/innen des Baruch College, um fachspezifische Themen zu diskutieren sowie die Ziele des Baruch Colleges beim Thema „Curriculum Integration“ zu erläutern.
Dieser Workshop war der eigentliche Auftakt des wissenschaftlichen Austausches zwischen der HWR Berlin und Baruch, der teilweise durch die Projektmittel des DAAD, ISAP und Erasmus+ gefördert wurde. Noch bis heute bestehen wissenschaftliche Kooperationen, die auf diesen zweitägigen Workshop zurückzuführen sind. Weshalb mir der Workshop besonders in Erinnerung bleibt, ist, dass fast alle der HWR-Kolleg/innen an der Baruch College Study Abroad Fair teilnahmen, um mit Baruch-Studierenden über die HWR Berlin zu sprechen. Es kommt nicht oft vor, dass ein Erster Vizepräsident, zwei Dekane, drei Professor/innen und die Direktorin des International Office einer Partnerhochschule alle bei der Baruch College Study Abroad Fair mitmachen.
 

Das Baruch College und die HWR Berlin haben viele Gemeinsamkeiten. Was macht ein Auslandssemester am Baruch College so attraktiv für HWR-Studierende?

Ich vermute, dass die Anziehungskraft des Baruch College für die HWR-Studierenden zumindest teilweise auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass das Baruch College in Manhattan, New York, und nicht in Manhattan, Kansas, zu Hause ist. Aber Spaß beiseite: Ich glaube, dass HWR-Studierende jede mögliche Gelegenheit ergreifen wollen, eine Stadt, die sowohl ein Zentrum der Finanzen und auch der Kunst und Kultur näher kennen zu lernen. Das Studium am Baruch College bietet ihnen eine ausgezeichnete akademische Ergänzung zum Leben in einer Stadt, deren Einwohner/innen sich ab und zu (und leider gar nicht ironisch gemeint) als „capital of the world“ betrachten.
 

Unser aktuelles Themenjahr lautet „international spirit @ hwr-berlin“. Was macht den International Spirit an Ihrer Hochschule aus?

Es gibt nicht vieles, was ich zu dem, was ich oben gesagt habe, hinzufügen kann. Der Anker wie auch die treibende Kraft des International Spirit des Baruch College ist der internationale Austausch der Studierenden. Zu Hause sprechen Baruch-Studierende mehr als 110 verschiedene Sprachen und stellen eine fast beispiellose demographische und kulturelle Vielfalt dar. Unsere wichtigste Aufgabe liegt darin, mitzuhelfen, um aus diesen lediglich demographischen Tatsachen einen weltoffenen Geist zu schaffen.
 

Was darf bei keiner Ihrer Berlin-Reisen im Gepäck fehlen?

Bei dieser Reise habe ich in meinen Koffer „Neugier“ gepackt: Ich möchte den Charakteren Gereon Rath und Charlotte Ritter aus der Fernsehserie „Babylon Berlin“ auf die Spur zu kommen.

Das Baruch College

Wie die HWR Berlin ist das Baruch College im Herzen New Yorks eine staatliche Hochschule mit BWL-Spezialisierung.  Aber auch die hohe ethnische und sozioökonomische Diversität vereint die beiden Partnerhochschulen.

Seine Lage nahe des Wall Street Districts macht das Baruch College besonders interessant: Neben zahlreichen Datenressourcen, die an deutschen Hochschulen typischerweise nicht vorgehalten werden, verfügt das Baruch College mit dem „Subotnick Financial Center“ auch über einen vollständigen Wertpapierhandelsraum, wie ihn Wertpapierhandelshäuser nutzen. Studierenden der HWR Berlin bietet es damit Zugang zu interessanten Praktikumsgebern.

Wer sich für einen Aufenthalt am Baruch College interessiert, wendet sich am besten ans Team vom International Office: goabroad(at)hwr-berlin.de