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Ingenieurin, Informatikerin oder Polizeikommissarin werden

Zukunftstag: Im Rahmen des Girls’ Day nahmen am 22. April 2021 insgesamt 15 Schülerinnen der Klassenstufen 7 bis 10 an digitalen Vorlesungen, Workshops und einem vielfältigen MINT-Programm teil.

06.05.2021 — Birte Skrzypczak

Digitaler Girls’ Day 2021 an der HWR Berlin: Lächelnde Schülerin mit Bleistift in der Hand vor dem Notebook. Foto: © FG Trade/E+/Getty Images
Beim Girls’ Day 2021 an der HWR Berlin lernten Schülerinnen Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) kennen. Foto: © FG Trade/E+/Getty Images

Durchweg digital hat sich die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) in diesem Jahr mit einem vielfältigen Programm am Mädchen-Zukunftstag beteiligt. Neben Workshops und Vorlesungen aus unterschiedlichen Studiengängen und Fachbereichen und einer Fragerunde mit Studentinnen der HWR Berlin wurde das Programm von einem zentralen Live-Programm und einem interaktiven Online-Escape Game der Girls’ Day Organisation begleitet.

Teilnehmerinnen aus ganz Deutschland

Nach einer kurzen Kennenlernrunde am Morgen wurden die 15 Teilnehmerinnen von Prof. Dr. Andreas Zaby, Präsident der HWR Berlin, begrüßt. In seinem Grußwort betonte er, dass es an der HWR Berlin eben nicht nur Wirtschaft und Recht zu studieren gibt, sondern auch diverse MINT-Fächer und der gehobene Polizeivollzugsdienst spannende Perspektiven bieten. Ausdrücklich freute er sich über die Vorteile des diesjährigen digitalen Formats: Erstmalig nahmen hauptsächlich Schülerinnen aus anderen Bundesländern wie Bayern, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen oder Schleswig-Holstein am Girls’ Day der HWR Berlin teil. 

Vorstellung der Hochschule

Nach dem moderierten Live-Programm auf der Girls’ Day Plattform mit Vorbildern aus unterschiedlichen MINT-Branchen, der Politik und Musik-Acts stellten Johanna Janke und Finja Schüttler-Janikullla die HWR Berlin näher vor. Die beiden Studentinnen, die das Studierendenprojekt „HWR.Instathek“ auf Instagram betreuen, berichteten über die verschiedenen Studienmöglichkeiten, die beiden Campusstandorte, die Anzahl der Studierenden und zeigten Impressionen aus der Hochschule. In parallelen Workshops zu vier unterschiedlichen Themen konnten die Schülerinnen im Anschluss dann tiefer in einzelne Studien- und Fachgebiete der Hochschule schnuppern.

Human-Computer Interaction oder: Wie ist es möglich, mit einem Computer ohne Mund und Ohren zu kommunizieren?

Im Workshop „Human-Computer Interaction oder: Wie ist es möglich, mit einem Computer ohne Mund und Ohren zu kommunizieren?“ gab Prof. Dr. Fatoumata Camara, Gastprofessorin für Wirtschaftsinformatik, Digitalisierung und Gender/Diversity am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, eine Einführung in das Thema Human-Computer Interaction (HCI). Die Teilnehmerinnen lernten, was HCI bedeutet, wer diese wie entwickelt und wie man selbst zu einer HCI-Expertin werden kann.

Brücken bauen – von der Skizze bis zum fertigen Bauwerk

Prof. Dr.-Ing. Annette Detzel, Professorin für Bauwesen am Fachbereich Duales Studium, zeigte den Schülerinnen in ihrem Workshop „Brücken bauen – von der Skizze bis zum fertigen Bauwerk“, wie spannend der Beruf einer Bauingenieurin ist. Sie erkundete mit den Teilnehmerinnen, warum wir Brücken benötigen, aus welchen Materialien Brücken gefertigt werden und, welche Formen es gibt. Gemeinsam wurden virtuelle Modelle entdeckt und ein Video einer Bauausführung eines Brückeneinschubs angeschaut. 

Benachteiligen Technologien? Vorurteile und deren Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt

Unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten von Technologien auf dem Arbeitsmarkt aus einer gleichstellungsorientierten Perspektive lernten die Schülerinnen im Workshop „Benachteiligen Technologien? Vorurteile und deren Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt“ mit Katja Dill, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Duales Studium, kennen. Neben allgemeinen geschlechtsspezifischen Vorurteilen und deren Übernahme in technologische Systeme wurde auch über Künstliche Intelligenz und dessen unterschiedliche Einsatzgebiete, zum Beispiel in der Medizin und auf dem Arbeitsmarkt, gesprochen. Mit praktischen Beispielen wurde verdeutlicht, wie wichtig Diversität in Unternehmen ist und wie Diskriminierungen durch Technologien entgegengewirkt werden kann.

Leon übersieht Sophie, ein Fall für die Polizeikommissaranwärterin Geuting und die Rechtsmedizinerin Prof. Bartsch

Im Workshop mit Prof. Dr. Christine Bartsch, Professorin für Rechtsmedizin am Fachbereich Polizei und Sicherheitsmanagement, beteiligten sich die Schülerinnen an einer polizeilich-rechtsmedizinischen Fallauflösung. Gemeinsam mit Polizeikommissaranwärterin Margret Geuting wurden Lehrinhalte der Rechtsmedizin und des gehobenen Polizeivollzugsdienstes anhand eines Fallbeispiels vermittelt: In einem Unfallbeispiel übersieht der 21-jährige Leon, IT-Start-up-Unternehmer, die 14-jährige Schülerin Sophie, die mit ihrem Fahrrad auf dem Weg zur Schule ist, und überfährt sie beim Geradeausfahren mit seinem PKW. Die Teilnehmerinnen bekamen selbst die Gelegenheit herauszufinden, welche Arbeitsschritte sich nun für Polizei und Rechtsmedizin ergeben. Passendes Fotomaterial und Erklärvideos unterstützten dabei, die Abläufe und das Berufsbild von Polizei und Rechtsmedizin zu erläutern.

Schülerinnen fragen Studentinnen zum Studium an der HWR Berlin

In einer Fragerunde mit Studentinnen der HWR Berlin bekamen die Schülerinnen im Anschluss die Gelegenheit, ihre Fragen zu den vorgestellten Studienrichtungen und Fachbereichen, dem allgemeinen Studium und der Hochschule zu stellen. Viola Philipp, die zentrale Frauenbeauftragte, moderierte die Talkrunde mit den Studentinnen Fatima Bouzir (B.A. Bauingenieurwesen), Margret Geuting (B.A. gehobener Polizeivollzugsdienst), Johanna Janke (B.A. Business Administration) und Finja Schüttler-Janikulla (B.A. Wirtschaftsrecht). Neben Tipps zur Vorbereitung auf ein Studium und wie es ist, ein Studienfach mit einem geringen Frauenanteil zu studieren, gab es auch Fragen zu den Spezifika einer Fachhochschule gegenüber einer Universität.  

45 Minuten Zeit zur Rettung der Erde im interaktiven Escape Game

Nach einer Mittagspause wurde es interaktiv: In einem Online-Escape Game der Girls’ Day Organisation traten die 15 Mädchen in Kleingruppen an, um die Erde vor einem bedrohlichen Asteroiden zu schützen. Durch das Lösen von kniffligen Codes, dem Kombinieren von Hinweisen, Rechenaufgaben und weiteren Rätseln wurden unterschiedliche MINT-Bereiche spielerisch im Rahmen der Escape Game-Story vermittelt.

„Bitte wieder digital!“

Das abwechslungsreiche Programm stieß auf viele positive Rückmeldungen bei den teilnehmenden Schülerinnen. Das Programm habe viel Spaß gemacht, es sei gar nicht langweilig gewesen. Eindeutig war auch die Bitte der Mädchen, in Zukunft weiter auf digitale Formate zu setzen, um die Teilnahme auch aus anderen Wohnorten als Berlin und Brandenburg zu ermöglichen. Der nächste Girls’ Day findet am Donnerstag, den 28.04.2022 statt.

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