Berufsperspektive: Professorin an einer Hochschule
Die HWR Berlin, die BHT und die HTW informierten am 18. Oktober rund 60 interessierte Frauen über Karrierewege, die zu einer Professur an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) führen.
Die Aussichten auf eine Professur an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) sind gut: Allein an der HWR Berlin werden bis 2035 über 130 Professuren frei. Die Kooperationsveranstaltung der drei Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Hochschulen HWR Berlin, Berliner Hochschule für Technik (BHT) sowie der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) nutzten am 18. Oktober 2022 rund 60 qualifizierte Wissenschaftlerinnen und Praktikerinnen, um sich über die spezifischen Qualifikationsanforderungen auszutauschen und sich Bewerbungstipps abzuholen.
Viele Wege führen zur Professur
Die Veranstaltung lehrte, dass die Wege zu einer Professur vielfältig sind. Während einige auf dem eigentlichen Weg zu einer Habilitation den Arbeitsmarkt „Professur an einer HAW“ entdeckten und für sich eruierten, um daraufhin gezielt die erforderliche Berufspraxis außerhalb der Hochschulen einzuholen, wuchsen andere eher langsam in den Weg der Professur hinein. Unterschiedliche Lehrerfahrungen an verschiedenen Einrichtungen können ebenso den Berufswunsch einer Professur manifestieren. Als Vorteil einer Professur an einer HAW wurde zudem die Möglichkeit genannt, mehr Forschungsfreiheiten zu bekommen als an den großen Universitäten.
Prof. Dr.-Ing. Carsten Busch, Präsident der HTW Berlin, eröffnete die Veranstaltung als Gastgeber in den Räumen der HTW Berlin mit einem Grußwort. Durch das weitere Programm führte Dr. Ulrike Richter, erste Stellvertreterin der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, in Vertretung für die hauptberufliche Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der HTW Berlin, Dr. Sünne Andresen. Zunächst informierte die zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der HWR Berlin, Viola Philipp, über die Grundlagen auf dem Weg zu einer Professur, wie die verschiedenen Einstellungsvoraussetzungen, Besoldungsregularien, den Ablauf von Berufungsverfahren und weitere Rahmenbedingungen.
Wie sieht der Berufsalltag als Professorin aus?
Im Anschluss schilderten vier Frauen, die den Karriereweg hin zu einer Professur bereits erfolgreich begangen haben, von ihren persönlichen Erfahrungen. Prof.in Dr.in Andrea Knaut (HTW Berlin, Informatik in Kultur und Gesellschaft), Prof.in Dr.in Jona Piehl (HTW Berlin, Kommunikationsdesign), Prof.in Dr.-Ing.in Ulrike Siemer (BHT, Maschinenbau) sowie Prof.in Dr.in Antje Tölle (HWR Berlin, Zivilrecht für die Öffentliche Verwaltung) sprachen mit Susanne Plaumann, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der BHT, über ihre individuellen Karrierewege, die Vorbereitungen auf das Berufungsverfahren und den Berufsalltag als Professorin.
Die Professorinnen sprachen über das selbstbestimmte Arbeiten als Vorteil in ihrem Job und hoben die Freiheit für Forschungen und auch den persönlichen Austausch mit den Studierenden als besonders positive Aspekte ihres Berufsalltags hervor. Für den Weg zu einer Professur ergab sich ein Gespräch über verschiedene Online-Plattformen, auf denen Ausschreibungen, teilweise speziell für Wissenschaftlerinnen, wie zum Beispiel Femconsult des Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS), geteilt werden. Aber auch die Unterstützung, die es durch Beratungen bei den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Hochschulen gibt, wurde als besonders hilfreich hervorgehoben.
Fragen stellen zu Probelehrveranstaltung, Praxiserfahrung & Co.
Nach der Podiumsdiskussion standen die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, inklusive Stellvertreterinnen wie Prof.in Dr.in Anja Berger von der HWR Berlin, und die Professorinnen in kleineren Gesprächsrunden noch für weitere Fragen, wie zur obligatorischen Probelehrveranstaltung oder der nötigen Praxiserfahrung, und den persönlichen Austausch zur Verfügung.
An unterschiedlichen Thementischen konnten die Teilnehmerinnen zudem die Gelegenheit nutzen und mit weiteren Expertinnen wie den Berufungsbeauftragten aus den drei beteiligten Hochschulen zu Themen wie Verfahrensfragen, Vereinbarkeit von Familie und Professur oder Promotion ins Gespräch kommen.
Berufsperspektive Professorin − Veranstaltung 2023 an der HWR Berlin
Die Kooperationsveranstaltung findet jährlich statt und richtet sich an qualifizierte Wissenschaftlerinnen und Praktikerinnen, die sich für eine Professur an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften interessieren. Organisiert wird die Veranstaltung im Wechsel von einer der drei beteiligten Hochschulen. Im kommende Jahr wird die Veranstaltung erneut an der HWR Berlin stattfinden.
Eine weitere Gelegenheit zum Informationsaustausch bietet sich im Rahmen der UAS7-Roadshow, die regelmäßig an einer der sieben Hochschulen des Netzwerkes stattfindet. In Vorträgen, Diskussionen und persönlichen Gesprächen werden Fragen rund um eine Professur an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften beantwortet. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Mehr Informationen zu den kommenden Terminen gibt es hier: