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HWR Berlin wirbt Mittel aus Philipp Schwartz-Initiative ein

Im Rahmen der Philipp Schwartz-Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt die HWR Berlin ein Philipp Schwartz-Stipendium an eine ausgewiesene Forscherpersönlichkeit.

05.10.2018

Die Philipp Schwartz-Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung, gefördert durch das Auswärtige Amt und private Stiftungen, ist in die vierte Auswahlrunde gegangen. Für die HWR Berlin als Ort der wissenschaftlichen Exzellenz kann sich das Ergebnis sehen lassen. Nicht zuletzt dank ihres umfangreichen Konzepts zur Integration gefährdeter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nimmt die HWR Berlin ab Oktober 2018 für zwei Jahre eine renommierte Forscherpersönlichkeit in ihre Reihen auf. Die Hochschule setzt damit ein wichtiges Zeichen: Forschende, die in ihren Heimatländern zu den Besten ihres Fachs gehören, aber aufgrund der politischen Situation in große Gefahr geraten, wenn sie ihre Meinung frei äußern, benötigen dringend Rückendeckung und praktische Unterstützung.

31 Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland wurden ausgewählt, darunter die HWR Berlin. Sie steht damit als einzige Fachhochschule in einer Reihe mit Einrichtungen wie der Freien Universität Berlin, dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig oder der Universität Marburg. Dank der Fördermittel der Philipp Schwartz-Initiative nehmen diese insgesamt 35 herausragende Forschende, die auf Schutz und Solidarität in Deutschland angewiesen sind, bei sich auf. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden für zwei Jahre als Philipp Schwartz-Stipendiaten an den ausgewählten Hochschulen und Forschungseinrichtungen tätig sein. In ihren Heimatländern können sie nicht bleiben – in Deutschland erhalten sie die Möglichkeit, exzellente Forschung in einem sicheren, durch Unterstützung geprägten Umfeld fortzuführen. 

Bestätigung des bisherigen Engagements

Die HWR Berlin ist Gründungsmitglied der deutschen Sektion von Scholars at Risk (SAR), einem internationalen Netzwerk von akademischen Einrichtungen, das ins Leben gerufen wurde, um die Prinzipien der Freiheit der Wissenschaft und die Menschenrechte von Forschenden weltweit zu unterstützen. Als Mitglied hat die Hochschule ein umfangreiches Konzept zur Integration herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickelt, die in ihrer Forschungsfreiheit massiv eingeschränkt, verfolgt oder von Krieg bedroht werden und daher um ihre Freiheit oder gar ihr Leben fürchten müssen.  

Dass es der Hochschule nun gelungen ist, Mittel der Alexander von Humboldt-Stiftung einzuwerben, sieht Vizepräsidentin Prof. Susanne Meyer auch als Bestätigung des bisherigen Engagements: „Es erfüllt uns mit Stolz, dass es uns als einziger Fachhochschule gelungen ist, für eine ausgewiesene Forscherpersönlichkeit ein Stipendium aus der Philipp-Schwartz-Initiative zu akquirieren. Wir verstehen uns als einen Ort der wissenschaftlichen Exzellenz und setzen uns für die Freiheit der Wissenschaft ein.“ Neben der Freude stehe jedoch die Bedrückung darüber, dass eine solche Förderung überhaupt erforderlich ist, damit Forschende ihre wichtige Arbeit fortsetzen können, fügte Meyer hinzu. „Dann aber ist die HWR Berlin mit ihrer Internationalität, ihrer klaren Forschungsorientierung und ihrer lebendigen demokratischen Kultur der richtige Ort auch für solche Wissenschaftlerpersönlichkeiten.“

Anspruchsvolle Förderkriterien erfüllt

Die Kriterien der Philipp Schwartz-Initiative sind anspruchsvoll. Fördermittel werden ausschließlich an Einrichtungen vergeben, die ein ausgereiftes Konzept für den Umgang mit gefährdeten Forschenden erarbeitet haben. Nur herausragende, international tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden gefördert. Unter anderem müssen sie über ausgezeichnete wissenschaftliche Qualifikationen verfügen und für die Durchführung des Forschungsvorhabens erforderliche Fremdsprachenkenntnisse vorweisen können.

Ausschlaggebend für die Entscheidung des Auswahlausschusses der Alexander von Humboldt-Stiftung ist neben dem Grad der Gefährdung insbesondere auch, ob die aufnehmende Einrichtung konkrete Perspektiven für eine Integration in den wissenschaftsbezogenen Arbeitsmarkt der Forschenden schaffen kann für die Zeit nach Ablauf der Förderung – und damit für einen erfolgreichen beruflichen Neuanfang.
Antragsberechtigt sind unter anderem staatliche und staatlich anerkannte Hochschulen, Bundes- und Landesforschungseinrichtungen sowie Einrichtungen der Mitglieder der Allianz der Wissenschaftsorganisationen, an denen Forschung betrieben wird.  
 

Die Philipp Schwartz-Initiative wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen und ermöglicht Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland die Verleihung von Stipendien für Forschungsaufenthalte an gefährdete Forscherinnen und Forscher. Finanziert wird diese Initiative durch das Auswärtige Amt, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Andrew W. Mellon Foundation, die Fritz Thyssen Stiftung, die Gerda Henkel Stiftung, die Klaus Tschira Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, den Stifterverband sowie die Stiftung Mercator.