„Es lohnt sich zu gestalten“

Umbrüche und Wandel in all ihren Facetten – darum ging es in der feierlichen Eröffnung des neuen Semesters am 12. April. Die HWR Berlin hatte zur ersten Veranstaltung des Studium Generale im Sommersemester den frisch ins Amt gewählten Bezirksbürgermeister von Neukölln Martin Hikel eingeladen.

17.04.2018

Umbrüche und Wandel in all ihren Facetten – darum ging es in der feierlichen Eröffnung des neuen Semesters am 12. April. Die HWR Berlin hatte zur ersten Veranstaltung des Studium Generale im Sommersemester den frisch ins Amt gewählten Bezirksbürgermeister von Neukölln Martin Hikel eingeladen.

„Globalisierung, Digitalisierung und demografischer Wandel sind die großen Themen unserer sich im Wandel befindenden Gesellschaft, auf die ein Studium vorbereiten sollte.“ Mit diesen Worten begrüßte Prof. Dr. Susanne Meyer, Vizepräsidentin für Studium und Studierendenservice, die rund 170 Studierenden und Lehrenden. Umbrüche im Leben könne auch das Studium hervorrufen: Ins Ausland gehen, die Liebe des Lebens treffen, kontroverse Auseinandersetzungen mit Kommiliton/innen führen – all dies gehöre zum Studium dazu.

Die Vizepräsidentin ermutigte die Studierenden daher, über das Curriculum hinaus in der Hochschule aktiv zu sein, beispielsweise durch das Belegen fachfremder Kurse über das Studium Generale. Noch wichtiger sei jedoch Teilnahme an der Studierendenwahl.

Den Herausforderungen der sich im Wandel befindenden Gesellschaft stelle sich auch die Hochschule. Zunehmend würden daher im Curriculum neue Schwerpunkte gesetzt. Aber auch die Modernisierung im Sinne der Digitalisierung von Lehre und Verwaltung stehe im Fokus. In diesem Zusammenhang betonte Meyer das wachsende Interesse zukünftiger Studierender am Studiengang Verwaltungsinformatik, der genau diese Themenfelder zusammenführe.

Als prominenter Redner der Veranstaltung war der neue Bezirksbürgermeister von Neukölln, Martin Hikel zugegen, der, seinem Motto „Verwaltung heißt Gestaltung“ folgend, die Studierenden einlud, am Wandel teilzuhaben. Offen sprach er über die jahrzehntelangen Versäumnisse der Stadt Berlin, dem heutigen Fachkräftemangel in der Verwaltung rechtzeitig etwas entgegenzusetzen.

Anschließend gewährte er den Studierenden einen Einblick in seine Agenda für die 330.000 Einwohner starke „Großstadt Neukölln“, die mit Herausforderungen wie Bevölkerungsanstieg, fortschreitender Digitalisierung und Vernetzung, komplexer werdenden Tätigkeiten und Fachkräftemangel umgehen müsse. Integration, Bildung und der Umgang mit Gentrifizierung seien dabei ganz konkrete Aufgaben.

Für seine Amtszeit als Bezirksbürgermeister habe er sich daher drei Ziele gesetzt:

1.      Die Verwaltung für die Bürger/innen spürbar effizienter zu machen. Denn ihre Aufgabe sei es, den Bürger/innen zu dienen, die unkompliziert eine Dienstleistung in Anspruch nehmen wollen.

2.      Der öffentliche Dienst sollte die Ausgangslage der Menschen im Blick haben, dort eingreifen wo es nötig sei, bezirksspezifische Sorgen verstehen und vertrauensvoll zusammenarbeiten.

3.      Innovatives Handeln und Denken müssten unbedingt wieder in die Verwaltung Einzug halten. Dabei solle sich der Blick nicht nur auf die Probleme richten, sondern die Basis für ein selbstbestimmtes Leben schaffen.

In seiner Schulzeit assoziierte Hikel mit Verwaltung noch Stempel, graue Anzüge und altbackene Räumen. Heute sagt er aus eigener Erfahrung „Verwaltung heißt Gestaltung!“ und ermunterte die Studierenden, ein Teil davon zu werden: „Es lohnt sich zu gestalten.“

Über die traditionelle Semestereröffnung hinaus bietet das Studium Generale im Laufe des Semesters verschiedene Vorträge und Diskussionen zu hochaktuellen Themen, die für alle Hochschulangehörigen sowie externe Interessierte geöffnet sind.