Was hat Sicherheit mit Moral zu tun?
Mi.
13.02.
17.00–19.00
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Campus Lichtenberg
Haus 6B Raum 6B.065
Alt-Friedrichsfelde 60
10315 Berlin
kostenfrei
Bei Interesse melden Sie sich bitte unter
foeps(at)hwr-berlin.deForschungsinstitut für öffentliche und private Sicherheit (FÖPS Berlin)
Zur WebsiteSicherheit, so könnte man meinen, braucht keine Moral, weil sie selbst schon grundsätzlich moralisch ist – schließlich wollen alle in Sicherheit leben. Dem widerspricht eine Sicherheitsethik, die die Notwendigkeit, aber zugleich auch die Grenzen von Sicherheit aufzeigt und damit Sicherheit in ihren Ambivalenzen sieht.
Ethik ist eine Perspektive auf Sicherheit neben anderen Perspektiven. Aber sie ist eine entscheidende Perspektive, die Sicherheitshandeln in den Kontext moralischer Werte, Prinzipien und Normen stellt. Sicherheitshandlungen, -maßnahmen oder –techniken sind nicht einfach ‚neutral’. Sie haben Voraussetzungen und Auswirkungen, die auch ethisch reflektiert werden müssen, weil sie Fragen eines guten individuellen Lebens und einer guten Gesellschaft betreffen.
Der Vortrag befasst sich damit, welche Folgen unterschiedliche Verständnisse von Sicherheit haben, wie Formen der politischen, gesellschaftlichen persönlichen und technologischen Herstellung von Sicherheit zu verstehen und zu bewerten sind und welche Menschen in welcher Weise von welcher Herstellung von Sicherheit profitieren, eingeschränkt oder sogar beschädigt werden. Damit geht es um den Zusammenhang von Sicherheit und Freiheit, aber auch Sicherheit und Gerechtigkeit und darum, welcher Umgang mit Unsicherheiten angemessen sein kann.
Referentin
Regina Ammicht Quinn ist Professorin für Ethik und Sprecherin des Internationalen Zentrums für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Sicherheitsethik, Ethik der Digitalisierung/Ethik Lernender Systeme, Kulturethik und ethische Fragen gesellschaftlicher Wandlungsprozesse.