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Freude, Stolz, Angst und Langeweile bei Studierenden: Zur (unterschätzten) Rolle von Emotionen für den Studienerfolg

Am 27. Juni 2023 lädt die HWR Berlin Lehrende ab 16.00 Uhr zur fünften Veranstaltung der Reihe »Gute Lehre zukunftsfähig gestalten« mit Prof. Dr. Tobias Ringeisen als Referenten ein.

Di
27.06.

Uhrzeit
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Eintritt frei

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Veranstalter/in

Schreibzentrum, E-Learning-Zentrum, ZaQ - Zentrum für akademische Qualitätssicherung und -entwicklung, Prof. Dr. Susanne Meyer, Erste Vizepräsidentin der HWR Berlin

Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die Forschung zu den Vorläufern und Auswirkungen von Emotionen bei Studierenden in der Hochschulbildung. Während die Rolle von Emotionen in der Schule weithin erforscht wurde, haben Emotionen in der Hochschulbildung erst kürzlich wissenschaftliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In der akademischen Welt sind Studierende und Professoren gleichermaßen mit kontextspezifischen Herausforderungen konfrontiert, die in Verbindung mit personenzentrierten Merkmalen unterschiedliche akademische Emotionen hervorrufen. Emotionen können als intervenierende Variablen zwischen Merkmalen des Umfelds wie der Qualität der Lehre, Persönlichkeitsmerkmalen wie Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und Ergebnissen wie Lernen, Wohlbefinden und Leistung dienen. Akademische Emotionen können vielschichtig sein, in Qualität und Intensität variieren und sich in Mustern affektiver, kognitiver und physiologischer Manifestationen niederschlagen.

Beispiele hierfür sind aktivitätsbezogene Emotionen wie Freude und Langeweile und ergebnisbezogene Emotionen wie Stolz und Angst. Im Wesentlichen deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass ausgeprägte negative und positive Emotionen Lernprozesse, Kompetenzentwicklung und Leistung oft stärker vorhersagen als die Fähigkeit, vor allem, wenn die Schüler ihre Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Lernen bzw. der Leistung selbst regulieren müssen. Merkmale der Umgebung und/oder Persönlichkeitsmerkmale können die Qualität und Intensität der Emotionen beeinflussen. Es werden Implikationen für die Gestaltung motivierender und ansprechender Lernumgebungen aufgezeigt, die den Nutzen erhöhen und gleichzeitig die Kosten akademischer Emotionen reduzieren.

Referent Dr. Tobias Ringeisen ist Professor für Angewandte Psychologie an der Berlin School of Economics and Law. Er beschäftigt sich in Forschung und Praxis mit der Förderung und Diagnostik von berufsrelevanten Kompetenzen im jungen Erwachsenenalter. Sein besonderes Interesse gilt dem Zusammenspiel von Persönlichkeitsmerkmalen, Lernprozessen und begleitenden Emotionen sowie Leistungsindikatoren. Weiterhin beschäftigt er sich mit der Bedeutung von Diversität in beruflichen und lernbezogenen Settings, insbesondere (inter)kultureller Diversität.

Zu den genannten Themenkomplexen hat er mehr als 100 Publikationen veröffentlicht. Zudem setzt er sich in Anwendungsprojekten mit Wirtschaft und Verwaltung für eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis ein. Unter anderem war er als Personalentwickler, Consultant und Trainer in mehreren Unternehmen und Bundesverwaltungen sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Boston College, USA, und der Bergischen Universität Wuppertal tätig. Von 2020 bis 2022 fungierte Herr Ringeisen als Präsident der Stress, Trauma, Anxiety, and Resilience Society (STAR Society; https://star-society.org/).

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