Bessere Beschäftigungschancen durch EU-Transfer
Work-based learning (WBL): Das Projekt »MONGWBL« will die Beschäftigungschancen für Absolventinnen und Absolventen durch die Einrichtung von Studiengängen mit integrierten Praxisanteilen verbessern.

- Projekt
Bessere Beschäftigungschancen durch EU-Transfer
- Laufzeit
1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2023
- HWR Berlin
Fachbereich 5 Polizei und Sicherheitsmanagement
- Projektverantwortlich
Prof. Dr. Sabrina Schönrock, Professur für Öffentliches Recht, HWR Berlin. Die Leitung des Projekts liegt bei der Otgontenger University in Ulaanbaatar, Mongolei.
- Projektbeteiligte der HWR Berlin
Prof. Dr. Oesten Baller, Prof. Dr. Dorle Linz, Prof. Dr. Erwin Seyfried
- Projektpartner
Deutschland: HWR Berlin, Frankreich: Université Lumière Lyon 2, Griechenland: University of Macedonia, Thessaloniki, Rumänien: Transylvania University of Brasov.
- Gefördert durch
Erasmus+ Programm der Europäischen Union
Was fasziniert Sie an diesem Thema?
Das durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Union (EU) geförderte Projekt »MONGWBL« („Work-based Learning for the Higher Education System in Mongolia towards better Employability of University Graduates“) wird von einem Konsortium durchgeführt, das aus neun mongolischen Partnern und vier Hochschulen aus verschiedenen EU-Mitgliedstaaten besteht. Die kulturellen und hochschulpolitischen Herausforderungen könnten damit kaum unterschiedlicher sein.
Wie war die Ausgangslage?
Wie in vielen anderen Ländern so besteht auch in der Mongolei eine gravierende Diskrepanz zwischen den Kompetenzen von Hochschulabsolventinnen und -absolventen und den Anforderungen an ihrem späteren Arbeitsplatz. Projektziel ist die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit durch den Transfer von EU-Erfahrungen mit dual orientierten Studiengängen.
Die Umsetzung erfolgt in vier Modulen beziehungsweise Arbeitspakten, für die jeweils einer der europäischen Partner verantwortlich ist. Die HWR Berlin war dabei für die Analyse und Aufbereitung der Praxis in den eigenen dualen Studiengängen und entsprechender Inputs der europäischen Partnerhochschulen zum Modul 1 zuständig, in dem es um rechtliche Rahmenbedingungen, Fragen der Governance und Organisationsformen für dual orientierte Studienprogramme geht.
Modulthemen und Verantwortlichkeiten
- Modul 1: Policies, forms and regulations for WBL; verantwortlich: HWR Berlin
- Modul 2: Organization and delivery of WBL; verantwortlich: Université Lumière Lyon 2
- Modul 3: Financing of WBL; verantwortlich: Transylvania University of Brasov, Rumänien
- Modul 4: Quality assurance of WBL; verantwortlich: University of Macedonia, Thessaloniki
Welche konkreten Ziele verfolgt das Projekt?
Das Projekt »MONGWBL« verfolgt die folgenden, aufeinander aufbauenden Ziele:
- Entwicklung einer nationalen Strategie zur Implementierung von Studiengängen mit integrierten WBL-Anteilen in der Mongolei im Zeitraum 2024 bis 2029 (NSD-WBLM), basierend auf Beispielen aus europäischen Hochschulsystemen
- Entwicklung von dual orientierten Studienmodellen mit flexiblen, WBL-integrierten Ausbildungsanteilen (FAM) einschließlich der Instrumente, die zur praktischen Umsetzung dieser Modelle notwendig sind
- Durchführung einjähriger Pilotprogramme in Banking & Insurance (UAPBI) und Tourismus (UAPT), aufbauend auf einem einschlägigen Grundstudium und inspiriert von den europäischen Erfahrungen
- Entwicklung eines Rechtsrahmens für Änderungen der nationalen Gesetzgebung in der Mongolei, die für die Umsetzung von Studienprogrammen mit flexiblen WBL-Anteilen, erforderlich sind
- Entwicklung von innovativen Formen der Partnerschaft zwischen Universitäten und Unternehmen durch die Pilotprogramme des FAM.
Wie will das Projektteam diese Ziele erreichen?
Die ersten 18 Monate des Projekts konnten wegen der Covid-19-Pandemie lediglich online durchgeführt werden. Die Umsetzung der Ziele erfolgte in folgenden Schritten:
22.-23.02.2021: Online training workshop
- Module 1 - Policies, forms and regulations for WBL in the EU
- Module 2 - Organization and delivery of WBL in the EU
26.-27.01.2022: Online training workshop
- Module 3 - Financing of WBL in the EU
- Module 4 - Quality Assurance of WBL in the EU
09.-11.05.2022: Training Workshop in Lyon
- Diskussion des politischen Strategiekonzepts zur Implementierung von WBL-Studiengängen im mongolischen Hochschulsystem,
- Diskussion eines flexiblen Ausbildungsmodells mit WBL-Anteilen für die geplanten Pilotstudiengänge in Banking & Financing und Tourism.
19.-21.09.2022: Training Workshop in Ulaanbaator
- Diskussion und Training zum kompetenzorientierten Lernen an den Lernorten Hochschule und Unternehmen
- Ermittlung erforderlicher Kompetenzen für die beiden WBL-Pilotstudiengänge durch die beteiligten Stakeholder
- Training zur Umsetzung in ein kompetenzbasiertes WBL-Curriculum
Zwischen den Workshops wurden von den europäischen Partnern die Forschungsarbeiten zur Analyse und Aufbereitung der Modulthemen durchgeführt, während die mongolischen Partner – darauf aufbauend – Konzepte zum Transfer der europäischen Erfahrungen in das mongolische Hochschulsystem entwickelten. Diese Konzepte wurden in Lyon präsentiert, diskutiert, und von den europäischen Partnern konstruktiv-kritisch kommentiert.
Was sind erste Ergebnisse des Projekts?
Basierend auf einer Analyse des mongolischen Kontexts und den Ergebnissen einer Untersuchung zum Bedarf an praxisorientierten Studiengängen mit integrierten WBL-Anteilen in der Mongolei wurden unter Federführung der HWR Berlin zunächst politische Optionen zur Implementierung solcher Studienprogramme und Möglichkeiten des Transfers europäischer Erfahrungen in das mongolische Hochschulsystem erarbeitet. Die im Ergebnis dieser Forschungsarbeiten entwickelten Optionen synthetisieren die Erfahrungen der HWR Berlin mit dualen Studienprogrammen mit ähnlichen WBL-Ansätzen aus den europäischen Partnerländern.
Die anderen Themen (Organisation von WBL, Finanzierung von WBL und Qualitätssicherung in WBL) wurden in vergleichbarer Weise aufgearbeitet. Zusammen sind die aufbereiteten Ergebnisse in ein Manual mit dem Titel „Work-based learning for the higher education system in Mongolia towards better employability of university graduates“ eingeflossen, das den mongolischen Partnern als Richtschnur und Empfehlung zur Ausarbeitung ihrer eigenen Konzepte dienen konnte.
Auf dem Manual aufbauend haben die mongolischen Partner ein politisches Strategiedokument mit dem Titel „Concept paper and road map for the development of work-based learning (WBL) in the higher education system in Mongolia” erstellt. Das Dokument analysiert die hochschulpolitischen Rahmenbedingungen, die Bedarfe am Arbeitsmarkt, sowie die Mittel und Wege, mit denen die Kompetenzen von Absolventinnen und Absolventen mit den Anforderungen in der Arbeitswelt besser in Einklang gebracht werden könnten, und es entwirft einen Zeitplan zur stufenweisen Implementierung von Studiengängen mit WBL-Anteilen im mongolischen Hochschulsystem bis 2029.
Im Weiteren wurden von den mongolischen Partnern zwei Konzepte vorgelegt, mit denen im nächsten Schritt erstmals ein flexibles Ausbildungsmodell mit integrierten WBL-Anteilen für die beiden Pilotstudiengänge in Banking & Financing und in Tourism umgesetzt werden soll.
Was hat das Team überrascht?
Zwischen dem Projekt »MONGWBL« und den dualen Studiengängen am Fachbereich 2 Duales Studium der HWR Berlin bestehen zahlreiche fachliche Bezüge; Informationen über das Projekt wurden insbesondere an diesem Fachbereich aber auch an Unternehmen vermittelt, die an dualen Studiengängen in Kooperation mit der HWR Berlin beteiligt sind.
Die Studiengangsleiter der dualen Bachelor-Studiengänge „BWL/Bank“ (Prof. Dr. Hendrik Schütt) und „BWL/Tourismus“ (Prof. Dr. Regina Baumgärtner) stellten ihre Studiengänge und den spezifischen dualen Ansatz der HWR Berlin im ersten Online-Workshop des Projekts »MONGWBL« ausführlich vor, und ebenso waren Unternehmensvertreter und Studierende aus den dualen Studiengängen an dem Workshop beteiligt.
An der HWR Berlin findet vom 27. bis 29. März 2023 ein weiterer Trainingsworkshop des Projekts »MONGWBL« statt. Der Workshop wurde hochschulweit angekündigt, am Campus Lichtenberg ist der größte Hörsaal für diese Veranstaltung reserviert, so dass sich möglichst viele Interessierte aus der Hochschule und auch von außerhalb, beispielsweise aus Unternehmen, über die Aktivitäten und Ergebnisse des Projekts »MONGWBL« informieren können. Im Workshop wird ein erstes Zwischenfazit zum absolvierten Semester der beiden Pilotstudiengänge gezogen.
Für die dualen Studiengänge Bank und Tourismus wird eine fortgesetzte Zusammenarbeit mit den Partnern in der Mongolei und in den EU-Partnerländern bei der Durchführung von Praktika für Studierende geprüft. In der Bankausbildung könnte außerdem eine Zusammenarbeit mit der Mongolei im Bereich der Weiterbildung von Interesse sein; als Anknüpfungspunkt könnte hier ein Weiterbildungsprogramm für Bankangestellte fungieren, das der Dachverband der Deutschen Sparkassenverbände derzeit in der Mongolei vorbereitet. Der in der Mongolei tätige Vertreter des Sparkassenverbands nahm schon an einem der Online-Workshops des Projekts »MONGWBL« teil.
Kontakt
FB 3 Allgemeine Verwaltung
Prof. Dr. Erwin Seyfried
Ehemaliger Professor für Organisationspsychologie
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