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DAAD-Preis 2022 geht an Matías Nicolás Turra Turra

Am 11. Oktober 2022 wurde Matías Nicolás Turra Turra aus Chile mit dem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender ausgezeichnet.

13.10.2022

Matías Nicolás Turra Turra wurde an der HWR Berlin mit dem DAAD-Preis 2022 ausgezeichnet. Foto: Sylke Schumann

Zum 16. Mal wurde der mit 1.000 Euro dotierte Preis an der HWR Berlin vergeben. Er soll ausländische Studierende als Bereicherung für unsere Hochschule sichtbar machen und würdigt Persönlichkeiten, die aufgrund ihrer Leistungen und ihres gesellschaftlichen Engagements herausragen.

Nach seinem sehr guten Abschluss im Bachelorstudiengang International Business Management hat Matías Nicolás Turra Turra vor kurzem ein weiterführendes Studium an der Universität St. Gallen aufgenommen. Aufgrund seiner herausragenden Leistungen wurde Matías Nicolás Turra Turra während seines Studiums als HWR Talent ausgezeichnet und hat zweimal das BMBF Deutschlandstipendium als Anerkennung für herausragende Studienleistungen und gesellschaftliches Engagement erhalten.  

Im folgenden Interview erzählt er über seinen Weg an die HWR Berlin, sein ehrenamtliches Engagement und seine Pläne für die Zukunft.

Was bedeutet es Ihnen, mit dem DAAD-Preis geehrt zu werden?

Ich freue mich sehr, dass ich den DAAD-Preis 2022 erhalten habe. Er ist eine Anerkennung für all meine Bemühungen in den letzten vier Jahren. Vor allem, weil es für uns alle eine sehr schwierige Zeit war, in der wir uns vielen Herausforderungen stellen mussten. Während meines Studiums an der HWR Berlin habe ich außer in Deutschland noch in drei weiteren Ländern studiert, nämlich in Brasilien, Großbritannien und China, und das alles in mehreren Sprachen. Außerdem musste ich mich aufgrund der Pandemie-Situation mit den neuen Online- und Hybrid-Unterrichtsmethoden auseinandersetzen. Zwischendurch hatte ich auch einen schweren Busunfall, der mich in eine Lage brachte, in der ich mein ganzes Leben umstellen und noch stärker für meine beruflichen und akademischen Ziele kämpfen musste. Wenn man all diese Faktoren berücksichtigt, bedeutet mir die Auszeichnung mit dem DAAD-Preis sehr viel. Ehrlich gesagt, denke ich, dass ich diesen Preis verdient habe. Ich glaube, dass ich das alles sehr gut bewältigen und jedes Hindernis auf meinem Weg überwinden konnte. Ich bedanke mich bei allen, die mich auf dieser schönen Reise während meines Bachelors begleitet haben, insbesondere bei Frau Prof. Haller für ihre großartige und bedingungslose Unterstützung. Ich habe von allen etwas gelernt, von Professoren, Mitarbeitern, Kollegen und Freunden.

Warum haben Sie sich für ein Studium an der HWR Berlin entschieden?

Im Jahr 2018 habe ich eine der schwierigsten Entscheidungen meines Lebens getroffen. Ich beschloss, mein Land, meine Universität, Freunde und Familie hinter mir zu lassen, um eine internationale Karriere zu verfolgen. Ich hatte immer davon geträumt, ins Ausland zu gehen, neue Sprachen zu lernen und mich auf eine globale berufliche Entwicklung vorzubereiten. Das wäre in Chile nicht möglich gewesen. Deshalb bin ich das Risiko eingegangen und nach Deutschland gezogen. Unter den verschiedenen Möglichkeiten, die sich mir damals boten, war die HWR Berlin die geeignetste für meine Zukunftswünsche. Das Curriculum des Studiengangs International Business Management hat mich begeistert. Ich sah das breite Spektrum an Kursen, die Partneruniversitäten und die Möglichkeit, ein Praktikum in einem anerkannten Unternehmen zu absolvieren, und entschied mich dafür. Wenn ich zurückblicke, denke ich, dass es die beste Entscheidung war, die ich jemals hätte treffen können.

Sie haben sich in Ihrem Heimatland für das Projekt Misiones Solidarias engagiert …

Während meiner Zeit in Chile habe ich mich in verschiedenen sozialen Projekten engagiert, um die Lebensqualität in unserer Gemeinde zu verbessern. Eines davon war Misiones Solidarias, ein Programm, das von der katholischen Kirche an meiner High-School organisiert wurde. Obwohl ich keiner Religion angehöre, nahm ich an diesem großartigen Projekt teil, weil es sich um ein soziales Engagement handelt. Wir reisten in den äußersten Süden Chiles, bauten Häuser für arme Familien und unterstützten sie bei ihren täglichen Aktivitäten. Außerdem kümmerten wir uns um Kinder, halfen ihnen bei ihren Wissenslücken in verschiedenen Fächern und leisteten auch wichtige emotionale und psychologische Unterstützung. Dies war definitiv eine der Erfahrungen mit dem größten Einfluss in meinem Leben. Es trug zur Entwicklung wichtiger Soft Skills wie Teamarbeit, Führungsqualitäten und Empathie bei. Ich empfehle anderen Studierenden, sich an sozialen Aktivitäten zu beteiligen, denn ich bin davon überzeugt, dass man nur dann etwas verändern kann, wenn man selbst aktiv wird. Wir haben die Macht und die Verantwortung, die Welt zu verändern und sie zu einem besseren Ort zu machen, nicht nur für uns, sondern auch für andere.

Was planen Sie für Ihre berufliche Zukunft?

Während meines Bachelorstudiums hatte ich mehrere Kurse, die mit Management zu tun hatten, und mir war schon früh klar, dass dies der Bereich ist, für den ich mich am meisten interessiere und in dem ich am meisten Talent habe. Diese akademischen Erfahrungen sowie meine Zeit als Werkstudent bei international tätigen Unternehmen wie Zalando und Pricewaterhouse Coopers haben mir tiefere Einblicke in die Möglichkeiten und Facetten dieses Bereichs gegeben. Deshalb habe ich im September den zweisprachigen deutsch-englischen Masterstudiengang in General Management an der Universität St. Gallen in der Schweiz begonnen. Außerdem arbeite ich intensiv am Aufbau meines eigenen Unternehmens hier in Deutschland, das schon bald an den Start gehen soll. Wenn ich alle meine beruflichen Ziele erreicht habe, träume ich davon, in mein Heimatland Chile zurückzukehren und mich in der Politik auf dem Gebiet des Managements zu engagieren, um die Lebensqualität der armen Menschen zu verbessern. Seit ich mich entschlossen habe, ins Ausland zu gehen, hatte ich diese Vision und habe darauf hingearbeitet, sie in Zukunft zu verwirklichen.

HWR Berlin vergibt DAAD-Preis seit 2006

Mit dem DAAD-Preis bietet der Deutsche Akademische Austauschdienst der HWR Berlin seit 2006 die Möglichkeit, außergewöhnliche Leistungen ihrer ausländischen Studierenden zu würdigen. Erklärtes Ziel des Preises ist es, den internationalen Studierenden an deutschen Hochschulen Gesichter zu geben. Die HWR Berlin ist stolz auf ihre rund 1500 ausländischen Studierenden, die unsere Hochschule bereichern.

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