Anti-Bias – aber wie? Vorurteilsbewusste Reflexionsprozesse

  • Wer?

    Katja Dill

  • Wann?

    Blockseminar
    20. und 21.10.2023
    03. und 04.11.2023
    10.11.2023

    10.00 – 18.00 Uhr

  • Wo?

    Online

  • Credits

    2 SWS / ECTS 1 – (2.5 bei Zusatzleistung)

  • Kursnummer

    SG-F58

Ziele des Seminars

Die Lehrveranstaltung soll zu einem kritischen, diskriminierungssensiblen Denken und Handeln befähigen. Unter einem intersektionalen Verständnis setzen sich die Studierenden in der Lehrveranstaltung mit diskriminierungsrelevanten Sachverhalten auseinander. Auf Grundlage von selbstreflexiven Übungen soll ein vorurteilsbewusster Umgang mit Differenzen befördert werden, um diskriminierendes Verhalten auf soziokultureller und struktureller Ebene zu erfassen und darauf bezogene Handlungsansätze gegen intersektionale Diskriminierungsformen zu entwickeln.

Nach erfolgreichem Abschluss der Lehrveranstaltung

  • haben die Studierenden Begrifflichkeiten, Theorien und Fragestellungen der Gender- und Diversitätsforschung kennengelernt und können diese in verschiedenen historischen, soziokulturellen und politischen Kontexten anwenden und interpretieren
  • können die Studierende die konstitutive Wirkung von Bias (Voreingenommenheit) und deren Einfluss auf intersektionale Diskriminierungsprozesse in verschiedenen Kontexten analysieren
  • erwerben die Studierenden vertieftes Wissen zur Auseinandersetzung mit intersektionalen Diskriminierungsformen
  • werden die Studierenden befähigt eine Ambiguitätstoleranz zu entwickeln
  • lernen die Studierenden den Anti-Bias-Ansatz kennen, dessen Anliegen es ist eine intensive erfahrungsorientierte Auseinandersetzung mit Macht und Diskriminierung zu ermöglichen und die Entwicklung alternativer Handlungsansätze zu diskriminierenden Kommunikations- und Interaktionsformen zu fördern
  • auf Grundlage des Anti-Bias-Approach erarbeiten die Studierenden Strategien und Methoden für den Umgang mit (Mehrfach)Diskriminierung
  • können die Studierenden Handlungsempfehlungen aussprechen, die es ermöglichen multiple (Geschlechter)Perspektiven und pluralistische Lebensformen zu thematisieren
  • reflektieren die Studierenden geschlechts- und diversitätsbedingte Vergesellschaftungsprozesse auf gegenwärtige Machtverhältnisse und verstehen ihren Bezug auf Lehr- und Sozialisationsprozesse

Zielgruppe

Studierende aller Semester und Studiengänge

Antisemitismus: Geschichte, Erscheinungsformen, Präventionsansätze

  • Wer?

    Samuel Salzborn

  • Wann?

    Blockseminar,
    01./02.12 und 15./16.12.
    9.00 – 16.30 Uhr

  • Wo?

    Campus Lichtenberg

  • Credits

    2 SWS / ECTS 1 – (2.5 bei Zusatzleistung)

  • Kursnummer

    SG-F24

Zielsetzung

Das Seminar gibt einen Überblick über die Geschichte und Erscheinungsformen von Antisemitismus sowie über grundlegende Ansätze der Antisemitismusprävention. Die historische Entwicklung des Antisemitismus wird dabei als eine Veränderung von Erscheinungsformen (religiös, völkisch-rassistisch, schuldabwehrend, antiisraelisch etc.) verstanden, bei denen sich die Formen, in denen sich Antisemitismus äußert, verändern, der antisemitische Kern aber weltanschaulich bestehen bleibt. Das Seminar wird gleichermaßen die Grundlagen des antisemitischen Weltbildes in den Blick nehmen und ihre jeweiligen Erscheinungsformen vor diesem Hintergrund analysieren. Dabei werden Überlegungen zu milieuspezifischen Kontexten ebenso Gegenstand der Betrachtung sein, wie die Frage nach der Dynamik von Antisemitismus in konkreten politischen, kulturellen und/oder gesellschaftlichen Gelegenheitsstrukturen, die anhand ausgewählter Beispiele diskutiert werden. Neben den Grundlagen des Antisemitismusverständnisses werden Ansätze der Antisemitismusprävention auf lokaler, landes- und bundespolitischer sowie europäischer Ebene diskutiert, wobei es um das Verhältnis von Prävention, Intervention und Repression in den jeweils unterschiedlichen Handlungsfeldern (Bildung/Wissenschaft, Kultur, Inneres/Justiz usw.) gehen wird.

Inhalte

  • Was ist Antisemitismus? Theoretische Grundlagen
  • Religiöser Antisemitismus/Antijudaismus
  • völkisch-rassistischer Antisemitismus
  • Schuldabwehr-Antisemitismus (sog. sekundärer Antisemitismus)
  • Antiisraelischer Antisemitismus
  • Politische Milieus und Antisemitismus
  • Antisemitismus und gesellschaftliche Mitte
  • Diskussion ausgewählter Antisemitismusdebatten
  • Grundlagenverständnisse der Antisemitismusprävention: Arbeitsdefinition Antisemitismus der IHRA
  • Verhältnis von Prävention, Intervention und Repression
  • Das Berliner Modell der Antisemitismusprävention: „Landeskonzept zur Weiterentwicklung der Antisemitismus-Prävention“ (2019)
  • Konkrete Arbeit gegen Antisemitismus in den Bereichen Bildung/Wissenschaft, Kultur, Inneres/Justiz
  • Städtische/lokale und europäische Ansätze der Antisemitismusprävention

Zielgruppe

Studierende aller Fachbereiche

Lehrmethode

Seminaristischer Unterricht mit Referaten zu einzelnen Themenaspekten.

Literatur zur Einführung

Berliner Landeskonzept zur Weiterentwicklung der Antisemitismus-Prävention (März 2019), https://www.berlin.de/sen/lads/schwerpunkte/rechtsextremismus-rassismus-antisemitismus/ansprechpartner-fuer-antisemitismus/d18-1754-1.pdf

Europäische Kommission: Handbuch zur praktischen Anwendung der IHRA-Arbeitsdefinition von Antisemitismus (2020), https://report-antisemitism.de/documents/IHRA-Definition_Handbuch.pdf

Lars Rensmann/Julius H. Schoeps (Hg.): Feindbild Judentum. Antisemitismus in Europa, Berlin 2008.

Samuel Salzborn: Globaler Antisemitismus. Eine Spurensuche in den Abgründen der Moderne. Mit einem Vorwort von Josef Schuster, 3. akt. Aufl., Weinheim 2022.

Monika Schwarz-Friesel: Judenhass im Internet. Antisemitismus als kulturelle Konstante und kollektives Gefühl, Leipzig 2019.

Diskriminierung erkennen, verstehen und dagegen handeln

  • Wer?

    Felina Franke

  • Wann?

    Seminar
    Mi, ab 18.10. bis 29.11.2023
    16-20 Uhr

  • Wo?

    Campus Schöneberg

  • Credits

    2 SWS / ECTS 1 - (2.5 bei Zusatzleistung)

  • Kursnummer

    SG-F36

Diskriminierung kann viele Formen haben. Sie setzt an sozialen und/oder persönlichen Zugehörigkeiten an und stützt sich auf gesellschaftliche Machtverhältnisse. Diskriminierung zeigt sich durch Herabwürdigung, Benachteiligung, Schlechterstellung und Ausgrenzung, durch die Zuschreibung von negativen Eigenschaften und die gleichzeitige Aufwertung der eigenen Gruppe. Auch Hindernisse für gesellschaftliche Teilhabe (z.B. durch Nicht-Beachtung von Bedarfen) können Ausdruck von Diskriminierung sein. Diskriminierung aufgrund rassistischer Zuschreibungen ist spätestens seit 2020 in das öffentliche Bewusstsein gerückt und erfährt, zumindest ansatzweise, die Aufmerksamkeit, die die Opfer dieser Diskriminierungsform verdienen. Auch Debatten über andere Diskriminierungsdimensionen, wie u.a. Geschlecht, Behinderung, chronische Erkrankung, Lebensalter, Sprache, sexuelle und geschlechtliche Identität und sozialer Status werden nicht mehr nur im wissenschaftlichen Kontext geführt. Trotzdem sind wir noch auf einem langen Weg zum Erkennen, Verstehen und Handeln für eine diskriminierungsfreie und gleichberechtigte Gesellschaft.

In dieser Lehrveranstaltung stellen und beantworten wir die unten stehenden Fragen gemeinsam, um am Ende zu einem besseren Verständnis von Diskriminierung und ihren Wirkungsweisen sowie zu Handlungsansätzen gegen Diskriminierung zu gelangen. Wir nähern uns dem Thema auch anhand von selbstreflexiven Übungen für das Erkennen und Hinterfragen eigener gesellschaftlicher Positionierungen und Haltungen sowie anhand von Diskussionen und Austausch in Kleingruppen und im Plenum.

Lehrinhalte:

  • Welche Formen von Diskriminierung gibt es und wie wirken sich diese aus? Welche Mechanismen und Ebenen der Diskriminierung gibt es? Was verstehen wir unter intersektioneller Diskriminierung?
  • Was ist ein menschenrechtsorientierter Diversity-Ansatz und was hat dieser mit den Diskriminierungsdimensionen zu tun?
  • Welche Rolle spielen Macht und Privilegien? Wie begünstigen bzw. verursachen bestimmte Rahmenbedingungen Teilhabe und Ausschluss von Menschen?
  • Wie ist der Stand der Antidiskriminierungsgesetzgebung in Deutschland und Berlin?
  • Wie machen wir Diskriminierung sichtbar und setzen wirksam etwas dagegen? Was bedeutet es Ally/ Verbündete:r zu sein?
  • Und was hat unsere Sprache mit dem Ganzen zu tun?

Zielgruppe:

Die Lehrveranstaltung richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen, die sich diesem Thema nicht nur anhand von theoretischen Inputs und Vorträgen widmen wollen.

Studienleistungen:

Für 1 ECTS ist die Anwesenheit an fast allen Terminen erforderlich. Für weitere 1,5 ECTS ist eine Zusatzleistung zu erbringen.

Konfliktmanagement 2.0 „Mit neuer-Ärger-Intelligenz zu dauerhafter Gelassenheit“

  • Wer?

    Phillipp Karch

  • Wann?

    Blockseminar
    08.12.–09.12.2023
    10–17.30 Uhr

  • Wo?

    Online - Moodle

  • Credits

    1 SWS / ECTS 0.5

  • Kursnummer

    SG-F04

Wie attraktiv wäre eine Arbeitswelt ohne Konflikte – keine Missverständnisse, keine Unsicherheiten, kein Ärger. Die Realität sieht anders aus.

Ziel der Veranstaltung

Das zweitägige Seminar vermittelt umfassende Kenntnisse zum Umgang mit schwierigen Gesprächssituationen. Ziel ist, problematische Gespräche gar nicht erst aufkommen zu lassen und – falls diese doch auftreten – zeitnah und situationsgerecht reagieren zu können.

Im Kern geht es um die drei Säulen des Konfliktmanagements:

Konfliktprävention: Wie können Konfliktpotenziale möglichst schon im Vorfeld identifiziert und aufgefangen werden?

Konfliktdiagnose: Wie können anbahnende Konflikte frühzeitig erkannt werden, um zu einem frühen Zeitpunkt entgegen wirken zu können?

Konfliktbewältigung: Wie können tatsächlich eingetretene Konflikte wirksam deeskaliert und zeitnah gelöst werden?

Nach dem Kurs sind die Teilnehmer*innen in der Lage, mit den vielfältigen Konfliktpotenzialen des beruflichen (und privaten) Alltags intelligent umzugehen. Sie haben neue Konfliktvorbeugungs- und Konfliktlösungsstrategien erlernt und können Gespräche künftig sowohl ergebnis- als auch beziehungsorientiert führen – und dies offen, souverän und gelassen.

Lehrinhalte

HALTUNG: Drama-Dreieck – Emotionale Kompetenz – Führungsstile – Humanismus – Glaubenssätze – Johari-Fenster – Konfliktstile – Konstruktivismus – Metaprogramme – Projektionen und Übertragungen – Transaktionsanalyse

GESPRÄCHSFÜHRUNG: Aktives Zuhören – Bewertungsfreies Beobachten – Kommunikationsaxiome – Kommunikationsebenen – Kommunikations-quadrat – Kommunikationstreppe – Motivationspsychologie – Reizformulierungen

KONFLIKTBEWÄLTIGUNG: Deeskalieren – 9 Eskalationsstufen – 8 Konfliktursachen – 9 Ärger-Minimierungsstrategien (u.a. Entwicklungsquadrat, Re-Framing, The Work) – Feedbackstrategien (Erfolgsfaktoren, Gewaltfreie Kommunikation, nonverbal)

Sie werden Gelegenheit haben, sich in unterschiedlichen Konfliktsituationen zu erleben und dabei neue Lösungsstrategien zu entwickeln. Methodisch kommen zum Einsatz u.a. NLP, Gewaltfreie Kommunikation, Szenisches Arbeiten und Themenzentrierte Interaktion.

Zielgruppe

Studierende aller Fachrichtungen

Rassismus und Antirassismus. Diskriminierung erkennen und bekämpfen.

  • Wer?

    Achim Bühl

  • Wann?

    Seminar, wöchentlich
    Mittwoch, ab 18.10.2023
    16.00–17.30 Uhr

  • Wo?

    Campus Schöneberg

  • Credits

    2 SWS / ECTS 1 - (2.5 bei Zusatzleistung)

  • Kursnummer

    SG-F36

Der Kurs findet statt in Form eines seminaristischen Unterrichts und richtet sich an Studierende ohne Vorkenntnisse, die keine sozialwissenschaftlichen Fächer studieren. Anhand von praktischen Übungen (Rollenspiele, Interpretationen visuellen Materials aus Spielfilmen, Werbefilmen, rassistischen Cartoons und Comics sowie Analyse vielfältiger Bildmaterialien), zwei Lehrvorträgen des Seminarleiters, gemeinsamer Lektüre sowie Round-Table-Diskussionen und diversen interaktiven Aufgaben findet eine Einführung statt in das Themenfeld Rassismus, was seine Definition, Historie und Erscheinungsformen sowie aktuelle Debatten betrifft. Dabei kommen die strukturelle, institutionelle wie die alltäglich-diskursive Seite des Rassismus zur Sprache sowie seine gewaltförmige Praxis. Anknüpfend an die Entwicklung einer Bestandsaufnahme rassistischer Indikatoren („Erkennen“) sollen die Studierenden die Fähigkeit erlangen, Gegenkonzepte zu entwickeln („Bekämpfen“), diese kritisch zu thematisieren und ihr eigenes Verhalten im Kontext einer antirassistischen Praxis reflektieren lernen.

Zielgruppe

Studierende aller Fachbereiche