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Wer zahlt für Sicherheit im Berliner Fußball?

Beim Workshop »Sicheres Stadionerlebnis Berlin« trafen sich Vereine, Polizei und Experten, um über Kosten, Verantwortung und neue Wege für mehr Sicherheit im Fußball zu debattieren.

18.09.2025 — Prof. Dr. Juergen Weichselgartner

Das zu Jahresbeginn verkündete Gerichtsurteil des Bundesverfassungsgerichts, dass die Erhebung einer Gebühr für den polizeilichen Mehraufwand bei Risikospielen der Fußball-Bundesliga mit dem Grundgesetz vereinbar ist, bringt Veränderungen mit sich: für Fußballvereine und kommunale Behörden, für Stadionbetreiber und Stadionbesucher, für private Sicherheitsdienste und Polizei. Die Folgen für die Organisation der Sicherheit bei Fußballspielen in Berlin wurden im Rahmen eines Workshops „Sicheres Stadionerlebnis Berlin“ mit Vertretern von Vereinen, kommunalen Behörden, Sicherheitsdienstleistern und der Polizei am 10. Juni 2025 an der HWR Berlin erörtert. Die Veranstaltung ist Teil des Forschungsprojekts „Fußballsicherheit – mit Recht: Ein Berliner Modellprojekt“, mit dem die drei Initiatoren die Expertisen aus Rechtswissenschaft (Jan Roggenkamp), Risikomanagement (Juergen Weichselgartner) und sicherheitsbehördliches Einsatzmanagement (Stephen Köppe) verbinden, um spezifische Problemfelder der Fußballsicherheit in Berlin zu identifizieren und transdisziplinär operationelle Lösungsansätze zu entwickeln. 

Die Teilnehmenden freuen sich über eine gelungene Veranstaltung zum Thema „Sicheres Stadionerlebnis Berlin“. Foto: J. Weichselgartner

Zusammen mit betroffenen Akteuren – u.a. Fußballvereine, Sicherheitsdienstleister, Polizei und lokale Entscheidungsträger in Berlin – wurde eine Standortbestimmung vorgenommen, aktuelle Herausforderungen identifiziert und Perspektiven für die weitere Entwicklung der Sicherheit bei Fußballspielen in Berlin erarbeitet. Während des Workshops trafen sich die Teilnehmenden in speziell konzipierten Diskussionsrunden, in denen Sicherheitsaspekte aus jeweils unterschiedlichen gruppenspezifischen Perspektiven beleuchtet wurden. Grundlage der Gespräche bildeten vorab erstellte Impulspapiere. Durch eine intensive Vorbereitung konnte der Workshop dort ansetzen, wo reguläre Meetings häufig aufhören: bei den Diskussionen, der Erörterung von Fragen und dem gemeinsamen Weiterdenken. Zudem wurde eines ganz deutlich: Die Verknüpfung von praktischer Erfahrung, lokalem Know-how und wissenschaftlicher Analyse unterstützt die Entwicklung praxistauglicher Lösungen für die Herausforderungen der Fußballsicherheit in Berlin. Insofern war die Veranstaltung ein erster wichtiger Schritt für ein detailliertes Verständnis für die unterschiedlichen Dimensionen von Sicherheit bei Fußballspielen in Berlin, die dafür benötigten Ressourcen und erforderlichen Expertisen, sowie die wichtigsten Anforderungen und Risiken.