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Besser leben auf dem Land durch Open Data

Können Open Data und Open Government die Lebensqualität in ländlichen Regionen verbessern? Die HWR Berlin erforscht die Chancen und Herausforderungen und erarbeitet Good-Practice-Ansätze.

22.04.2020

Ländlicher Ort aus der Luft aufgenommen. Foto: © kev303/iStock/Getty Images Plus
Welche Potenziale haben Open Data und Open Government für die Verbesserung der Lebensqualität in ländlichen Räumen? Foto: © kev303/iStock/Getty Images Plus

Das Forschungsvorhaben »Open Data für ländliche Regionen - Chancen, Herausforderungen und rechtlich-wirtschaftliche Ausgestaltung« unternimmt eine Analyse der Potenziale und Herausforderungen von Open Data speziell in ländlichen Regionen und entwickelt daraus Empfehlungen für Good-Practice-Ansätze zur Bereitstellung, Preisgestaltung und Lizenzierung von Open Data im ländlichen Raum in Deutschland.

Potenziale von Open Data und Open Government analysieren

Dabei sollen in einem ersten Schritt unter Einbeziehung der jüngsten nationalen und internationalen Open Data Use Cases die besonderen Potenziale von Open Data und Open Government gerade für die Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum analysiert werden.

Herausforderungen von ländlichen Kommunen untersuchen

In einem zweiten Schritt sollen angesichts der Tatsache, dass ländliche Regionen im Vergleich zu städtischen bislang nur in sehr geringem Maße von Open-Data- und Open-Government-Ansätzen profitiert haben, die speziellen Herausforderungen untersucht werden, denen sich ländliche Kommunen (versus städtischen) in der öffentlichen Bereitstellung ihrer Datenbestände gegenübersehen, ebenso wie die Hürden, die einer effektiven Nutzung ländlicher (versus städtischer) Open-Data-Bestände durch Unternehmen, Zivilgesellschaft und Allgemeinheit entgegenstehen.

Empfehlungen für Open-Data-Politik entwickeln

In einem dritten Schritt sollen daraus politische Handlungsempfehlungen für die rechtliche, kommunalwirtschaftliche und praktische Ausgestaltung der Open-Data-Politik ländlicher Kreise, Städte und Gemeinden entwickelt werden – auch im Hinblick auf die jüngsten gesetzgeberischen Maßnahmen (OZG und EGovG) und die politische Debatte um die Bepreisung von Open Data durch Kommunen.

Drei Projektphasen mit je zwei Arbeitspaketen

Arbeitspaket 1: Entlang der drei hauptsächlichen Forschungsfragen teilt sich das Projekt in drei Phasen von acht Monaten mit je zwei parallelen Arbeitspaketen. Arbeitspaket 1 besteht im Mapping von Anwendungsbeispielen und Good-Practices zur Nutzung von Open Data im ländlichen Raum. Zu fünf bis acht “Best Practices” sollen kurze Fallstudien erarbeitet werden.

Arbeitspaket 2: Das Arbeitspaket Nummer 2 besteht in den notwendigen Recherchen, auf deren Grundlage die besonderen Herausforderungen von Open Data in ländlichen Regionen (Rechtslage, wirtschaftliche und organisatorisch-betriebliche Ausgestaltung, Nutzungsraten) und das Ausmaß des Stadt-Land-Gefälles im Bereich Open Data in Deutschland erfasst werden sollen.

Arbeitspakete 3 und 4: Die Arbeitspakete 3 und 4 widmen sich der Ermittlung und Untersuchung der Herausforderungen, vor denen ländliche Regionen in der Entwicklung und Umsetzung von Open-Data-Ansätzen stehen. Während in Arbeitspaket 3 die Herausforderungen von Open Data im ländlichen Raum aus Sicht der Verwaltung, also des Sammlers und Bereitstellers der Daten, im Fokus stehen, widmet sich Arbeitspaket 4 den Herausforderungen, denen sich die Nutzer von Open Data und Open Data Portalen typischerweise gegenübersehen.

Am Anfang steht jeweils ein Stakeholder Mapping, auf dessen Basis Akteure für Interviews identifiziert und zu ihrer Wahrnehmung der aktuellen Herausforderungen interviewt werden sollen. Im Anschluss sollen die Erkenntnisse der Interviews in einem Dialog-Workshop vertieft werden.

Arbeitspaket 5: Das Arbeitspaket 5 beinhaltet die Synthese aller Recherche-, Workshop- und Interviewergebnisse und die systematische Entwicklung von Handlungsempfehlungen.

Arbeitspaket 6: Das Arbeitspaket 6 umfasst im Wesentlichen die Verwertung und Verbreitung der Forschungsergebnisse. Die Verwertung der Forschungsergebnisse soll dabei während des gesamten Projektzeitraums stattfinden und beinhaltet die Erstellung einer Projektwebsite, die Planung und Erstellung von Publikationen und die Vorbereitung einer abschließenden Fachkonferenz zum Thema des Projekts.

Ergebnisse fließen in Lehrveranstaltungen ein

Die HWR Berlin wird eine didaktische Aufbereitung der Projektergebnisse für die Wissensvermittlung im Rahmen einzelner Lehrveranstaltungen vornehmen. Dabei werden unter anderem die Ergebnisse zu den Best-Practice-Beispielen von Open Data für die ländliche Entwicklung im Vordergrund stehen. Die Lehrinhalte sollen in Seminare und Vorlesungen in den Studiengängen Öffentliche Verwaltung (LL.B.), Recht für die öffentliche Verwaltung (LL.M.) und Public Administration (MPA) einfließen.

Wissenschaftliche Publikationen bereiten Ergebnisse auf

In den abschließenden Phasen des Forschungsprojekts sollen mehrere wissenschaftliche Publikationen entstehen, die verschiedene Aspekte der Forschungsergebnisse aufgreifen und aufbereiten. Neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen sind auch mehrere kleinere Fachbeiträge in stärker anwendungsorientierten Fachzeitschriften der Digital- und Verwaltungsbranche sowie in den Zeitschriften zu ländlicher Entwicklung und kommunalen Belangen geplant.

Website, Fachkonferenz, Vorträge und Präsentationen zum Projekt geplant

Um einen niedrigschwelligen Zugang zu den Ergebnissen zu gewährleisten, soll eine Projekthomepage erstellt werden, die über das Vorhaben und die wichtigsten Projektergebnisse, Empfehlungen und Praxisbeispiele informiert. Um einen adäquaten Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis der ländlichen Entwicklung zu gewährleisten, sollen diese im Rahmen einer Fachkonferenz aufbereitet werden.

Hierbei sollen Vorträge und Präsentationen sowie Impulse aus aktuellen Modellprojekten eine Grundlage für den fruchtbaren Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis legen. Neben der Durchführung eigener Veranstaltungen werden die Forschungspartner (auch über die Laufzeit des Projekts hinaus) die Projektergebnisse in Form von Vorträgen, Präsentationen und Impulsen auf wissenschaftlichen Konferenzen und anderen Veranstaltungen des Fachbereichs präsentieren, wobei insbesondere der Austausch mit den ebenfalls vom BMEL geförderten „Smarten Landregionen“ sowie den vom BMI geförderten Regionalen Open Government Laboren im ländlichen Raum angestrebt wird.

Projektleitung Gesamtprojekt:

Projektlaufzeit:

01. April 2020 bis 31. März 2022

Kooperationspartner:


Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
 

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