Studierende besuchen Abgeordnetenhaus

Wie verlaufen eigentlich die Haushaltsberatungen im Hauptausschuss? Was kann man als Abgeordnete:r in den Beratungen bewirken? Was sind die größten Herausforderungen für den Berliner Landeshaushalt? Das waren nur einige Fragen, die bei der Exkursion zum Abgeordnetenhaus im Fokus standen. Die Studierenden des 2. Fachsemesters im Studiengang Öffentliche Verwaltung (dual) am Fachbereich 3 nehmen derzeit am Kurs „Öffentliche Finanzwirtschaft“ bei Herrn Dr. Philip Matuschka teil.

Persönlicher und direkter Austausch

Zu Beginn der Exkursion erfolgte eine Führung durch das Parlamentsgebäude bei dem die Studierenden viel über die Geschichte und Architektur des Hauses erfahren haben. Dem folgte ein Gespräch mit Abgeordneten aus allen fünf Fraktionen des Abgeordnetenhauses, die sich noch vor der Sitzung des Hauptausschusses Zeit nahmen. Die Studierenden hatten die Möglichkeit, den Abgeordneten fachliche und persönliche Fragen zu stellen. So wurde gemeinsam über die aktuellen Herausforderungen für den Berliner Landeshaushalt sowie Vereinfachungen im Zuwendungs- und Vergaberecht gesprochen. Aber auch Fragen zum Werdegang, Arbeitsumfang und den Wirkungsmöglichkeiten wurden besprochen.

Abschließend konnte der Kurs der Sitzung des Hauptausschusses für ca. 1 Stunde im Plenarsaal von der Besuchertribüne aus folgen. Dort fand u.a. die sog. Restelesung zum Haushalt statt. Die Beratungen waren sodann auch eine gute Möglichkeit, den Ablauf und die Diskussionen zum Haushalt während der Beratungen kennenzulernen. 

Hier einige Eindrücke:

Studentin P.:

„Das Abgeordnetenhaus von Berlin ist ein beeindruckendes Gebäude mit einer besonderen Atmosphäre. Man merkt die Sachlichkeit, mit der dort gearbeitet wird. Die Höhe und Weite der Räume spiegeln die große Verantwortung, die dort alle tragen. Wir hatten das Glück, dass sich die Abgeordneten der Fraktionen kurz vor der Hauptausschusssitzung noch die Zeit für ein Gespräch mit uns genommen haben. Sie haben uns sowohl persönliche Fragen beantwortet (z.B. wie ihr Werdegang war und was sie an ihrer Arbeit motiviert) sowie fachliche Fragen zum Haushalt. Außerdem haben sie uns noch einmal verdeutlicht, wie wichtig unser jetziger Weg für die Berliner Verwaltung ist.“

Student D.:

„Der Diskurs während der Hauptausschusssitzung war informativ. Wir konnten Oppositionsarbeit durch vehement eingebrachte Änderungsanträge sowie Staatssekretär*innen als Bindeglied von Parlament zu Verwaltung live miterleben. Haushaltsberatungen oder die Aufhebung einer Mittelsperre schienen dagegen bemerkenswert routiniert. Vielen Dank an die HWR und Hr. Dr. Matuschka für diese Möglichkeit!“

Studentin H.:

„Die Exkursion ins Abgeordnetenhaus Berlin bot uns einen direkten und spannenden Einblick in politische Entscheidungsprozesse und die Arbeit der Abgeordneten. Es ist großartig, dass die HWR solche Erfahrungen ermöglicht.“

Student J.:

„Das Gespräch mit Mitgliedern des Hauptausschusses war das zentrale Highlight unserer Exkursion. Wir hatten die explizite Einladung, fünf Abgeordneten der fünf im Parlament vertretenen Fraktionen jedwede Frage zu stellen. Da die jeweilige Antwortzeit zwei Minuten nicht übersteigen sollte, gab es wie beim Speed Dating eine ganze Reihe von Informationen – von der Halbwertzeit einer Abgeordnetenkarriere über den Einfluss Demonstrierender auf die Arbeit im Hauptausschuss bis hin zum Appell an uns, dem Land Berlin als zukünftig Beschäftigte auch nach dem Studium erhalten zu bleiben.”

Abgeordnete (v.l.n.r.): André Schulze (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Kristin Brinker (AfD), Franziska Brychcy (Die Linke), Sebastian Schlüsselburg (SPD), Lisa Knack (CDU), Foto: privat

Aus Sicht von Herrn Dr. Philip Matuschka, Lehrbeauftragter an der HWR Berlin, stellt die Exkursion in mehrfacher Hinsicht einen Gewinn für die Ausbildung der Studierenden dar: 

„Die HWR Berlin bildet für die öffentliche Verwaltung aus. Die Dualstudierenden stehen bereits in einem Arbeitsverhältnis zum Land Berlin. Durch den Besuch lernen sie die Abläufe der Haushaltsberatungen kennen. Ein weiterer Pluspunkt: Die im laufenden Semester erworbenen Kenntnisse konnten im Gespräch einbezogen und die praktische Relevanz des Haushalts bzw. des Haushaltsrechts verdeutlicht werden.“

Insgesamt war die Exkursion eine spannende Erfahrung für die Studierenden und eine besondere Gelegenheit sich mit Abgeordneten zum Haushalt auszutauschen und einer Sitzung des Hauptausschusses zu folgen.