Neuigkeit | Partizipation

Eine Kultur der Nachhaltigkeit schaffen

Am 8. Mai 2023 hat die erste Sitzung des neugegründeten Nachhaltigkeitsrates der HWR Berlin stattgefunden. Seine Kernaufgabe ist es, die Nachhaltigkeitsstrategie unserer Hochschule weiterzuentwickeln.

16.05.2023

Erste Sitzung des Nachhaltigkeitsrates der HWR Berlin am 8. Mai 2023. © HWR Berlin

Was ist der Nachhaltigkeitsrat und wie setzt er sich zusammen?

Im Rat werden sachverständige Hochschulmitglieder und Kooperationspartner*innen zum Thema Nachhaltigkeit in die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie unserer Hochschule eingebunden. Der Rat setzt sich zusammen aus je zwei Mitgliedern und deren Vertretungen der verschiedenen Statusgruppen (Studierende, Professorinnen und Professoren, Wissenschaftliche Mitarbeitende / Lehrbeauftragte, Mitarbeitende aus Technik und Verwaltung) sowie fünf weiteren Mitgliedern, die der/die für Nachhaltigkeit zuständige Vizepräsident*in vorschlagen kann. Das können auch Externe wie etwa Kooperationspartner der HWR Berlin sein, womit der Rat eine einmalige Zusammensetzung vorweist im Vergleich zu den Gremien der Hochschule. Er wurde vom Akademischen Senat für zwei Jahre eingesetzt und soll dann evaluiert werden.

Warum brauchen wir einen Nachhaltigkeitsrat?

Hochschulen haben eine besondere Verantwortung für Nachhaltigkeit. Über Lehre, Forschung und Transfer haben sie weitreichende Möglichkeiten, zu nachhaltiger Entwicklung beizutragen. Als Ausbilderin zukünftiger Gestalter*innen ist es unerlässlich, dass die HWR Berlin Nachhaltigkeit umfassend mitdenkt um zukunftsfähig zu bleiben. Nachhaltigkeit ist ein Querschnittsthema, welches alle Bereiche der Hochschule durchdringt. Dafür ist es sinnvoll, dass das Thema nicht nur auf der Ebene der Hochschulleitung und in Form einer Koordinationsstelle für Nachhaltigkeit verankert ist, sondern die Expertise, Motivation und Multiplikator*innen-Funktion aller Statusgruppen und weiterer Stakeholder genutzt wird. Der Nachhaltigkeitsrat institutionalisiert die Integration aller wesentlichen Stakeholder und bietet die Möglichkeit, partizipativ wichtige Entscheidungen vorzubereiten und Themen weiterzutreiben.

Was sind die Kernaufgaben des Nachhaltigkeitsrates?

Entsprechend dem Beschluss des akademischen Senats soll der Nachhaltigkeitsrat „die Hochschulleitung und den Akademischen Senat bei der Umsetzung der Handlungsfelder und Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie unserer Hochschule insbesondere in den Bereichen Hochschulbetrieb, Studium und Lehre, Forschung und Transfer sowie nachhaltiges Engagement im Hochschulumfeld beraten und unterstützen und dafür Beiträge erarbeiten und konkrete Projekte vorschlagen.“ (So lautet der AS-Beschluss.)

Zudem wurden Selbstverständnis und Zweck des Rats in der ersten Sitzung diskutiert: Zur Strategieunterstützung / Beratung in strategischen Fragen und für Überlegungen, wie Nachhaltigkeit in den verschiedenen Bereichen der Hochschule vorangetrieben werden kann; zur Vernetzung / Weiterbildung; für das operative Weitertreiben bestimmter Themen und Fragestellungen, unterstützt durch und organisiert in Arbeitsgruppen.

Darüber hinaus können Mitglieder des Nachhaltigkeitsrates als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren dienen und zur Implementierung einer Kultur der Nachhaltigkeit an der Hochschule beitragen.

Die HWR Berlin möchte laut Beschluss eine "Vorreiterrolle in Nachhaltigkeitsthemen" einnehmen. Wie können wir das erreichen? Was ist der nächste konkrete Schritt?

Grundsätzlich ist das Ziel eine Vorreiterrolle in der vergleichbaren deutschen Hochschullandschaft. Wichtig ist, dass wir als HWR Berlin nicht warten, bis der rechtliche und gesellschaftliche Druck uns zum Handeln zwingt, sondern proaktiv Nachhaltigkeit in die von uns identifizierten Handlungsfelder integrieren. Mit der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie, dem klaren Commitment zu Nachhaltigkeit in unseren Leitbildern und im Struktur- und Entwicklungsplan und mit ersten Entscheidungen zur organisatorischen Verankerung haben wir bereits wichtige Grundlagen geschaffen. Auch wurden in den letzten acht Monaten einige schnell umsetzbare Maßnahmen angegangen, wie beispielsweise die Handreichung für nachhaltige Veranstaltungen, die Konzeption eines Nachhaltigkeitszertifikates oder die Anlage einer ökologischen Wildblumenwiese.

Nächste Schritte sind die Erarbeitung eines konkreten Nachhaltigkeitskonzeptes, das Aufsetzen eines Energiemanagements sowie die Verstetigung der organisatorischen Verankerung. Für das Nachhaltigkeitskonzept werden wir, um mit begrenzten Ressourcen möglichst viel Impact haben zu können, für unsere Handlungsfelder diejenigen Themen herausfiltern, die von unseren internen und externen Stakeholdern als besonders wichtig erachtet werden und einen besonders großen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Für diese Themen werden wir gemeinsam mit den Fachbereichen messbare Ziele, erforderliche Maßnahmen sowie Verantwortlichkeiten festlegen. In der Umsetzung sind wir auf die Zusammenarbeit mit Schlüsselpositionen auf zentraler und dezentraler Ebenen angewiesen. Transparenz und Kommunikation über Maßnahmen und Zielerreichung ist uns dabei besonders wichtig. Darüber hinaus planen wir das Aufsetzen eines Energiemanagements, voraussichtlich gefördert durch Mittel aus der Nationalen Klimaschutzinitiative. Die Verstetigung der organisationalen Verankerung ist für alle geplanten Maßnahmen unbedingte Voraussetzung.

Was waren die konkreten Ergebnisse der ersten Sitzung am 8. Mai?

Die Wahl einer stellvertretenden Vorsitzenden: Jana Hertwig.

Die Verständigung über das Selbstverständnis und die Rolle, die der Rat einnehmen möchte.

Die Vorbereitung einer Wesentlichkeitsanalyse, deren Ergebnisse in der nächsten Ratssitzung diskutiert werden. Sie soll besonders relevante Themen für die HWR Berlin fokussieren, um diese prioritär anzugehen. In die Wesentlichkeitsanalyse fließen auch die Ergebnisse aus der hochschulweiten Befragung aus dem Oktober vergangenen Jahres zum Thema Nachhaltigkeit an der HWR Berlin ein.

Ich möchte mich für die Nachhaltigkeit engagieren, gehöre aber nicht zum Rat – Wie kann ich mich für Nachhaltigkeit an der HWR Berlin stark machen?

Ganz grundsätzlich ist Engagement in Sachen Nachhaltigkeit – sei es in Lehre, Forschung, Betrieb oder Transfer – auch ohne Nachhaltigkeitsrat jederzeit möglich und willkommen. Es gibt allein im Hochschulalltag eine Vielzahl von Möglichkeiten, durch bewusste Entscheidungen bei Dienstreisen, die nachhaltige Ausrichtung von Veranstaltungen u.ä. zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen. Ansatzpunkte sind auf der Website im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz genannt.  

Ideen zu prozessualen oder strukturellen Verbesserungen können Sie gerne mit dem Team für Nachhaltigkeit teilen: nachhaltigkeit(at)hwr-berlin.de

Das Institut für Nachhaltigkeit bündelt Aktivitäten zu Nachhaltigkeit in der Forschung, im Transfer und teilweise auch der Lehre. Auch hier sind engagierte Lehrende, Forschende und Mitarbeitende willkommen.

Der Nachhaltigkeitsrat wird in seinen kommenden Sitzungen Arbeitsgruppen zu konkreten Themen bilden und ist dankbar für die Mitarbeit von Nicht-Mitgliedern. Ein Aufruf zur Mitarbeit zu den ersten Arbeitsgruppen wird im Juli versendet.

Die Sitzungen des Nachhaltigkeitsrates sind in der Regel hochschulöffentlich. Alle sind willkommen, sich dort auch ohne Sitz zu beteiligen.

Wer informiert sein und bleiben möchte, sollte sich im Moodle-Kurs „Nachhaltigkeit an der HWR Berlin“ einschreiben.

Die Fragen beantworteten Prof. Dr. Silke Bustamante, Vizepräsidentin für Nachhaltigkeit, Studierendenservice und Hochschulkommunikation, und Karoline Huneke, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Nachhaltigkeit. Vielen Dank.