09.12.2022 — Pressemitteilung 73/2022Pressemitteilung 73/2022 | 09.12.2022

Preisverleihung

Möglichkeiten und Konsequenzen der digitalen Transformation

Controlling Plus+ Institut der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin vergibt ersten »CPI – Best Paper Award« für herausragende Arbeiten zu Controlling- und Managementthemen mit Praxisbezug.

Zum ersten Mal verlieh die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin den „CPI – Best Paper Award“. Für ihre herausragenden Bachelorarbeiten zu Controlling- und Managementthemen mit realem Anwendungsbezug wurden ausgezeichnet Konstantin Dietz, Janine H. Waria Boelcke und Lilly Kassner (v.l.n.r.). Foto: Sylke Schumann

Berlin, 8. Dezember 2022. Die digitale Transformation mit ihren technologischen und sozialen Innovationen zieht radikale Veränderungen in allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft nach sich, im Beruflichen wie im Alltag. Wissenschaftler*innen und Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) setzen sich in Studium und Forschung disziplinübergreifend damit auseinander und entwickeln Lösungsansätze für konkrete Anforderungen.

Foto: Sylke Schumann

Zum ersten Mal hat die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) am 6. Dezember 2022 den „CPI – Best Paper Award“ vergeben für herausragende Abschlussarbeiten zu Controlling- und Managementthemen mit realem Anwendungsbezug. Ausgelobt wird der Preis vom Controlling Plus+ Institut der HWR Berlin, das Expertise in der organisationalen Performance-Forschung bündelt.

Preisträgerin Janine H. Waria Boelcke argumentiert in ihrer mit dem „CPI – Best Paper Award 2022“ ausgezeichneten Bachelorarbeit, dass ein vorurteilsfreies Mindset von Recruiterinnen und Recruitern für die Erreichung von Chancengleichheit wichtiger ist, als eine vermeintlich neutrale Computer-generierte Vorauswahl geeigneter Bewerber*innen mittels KI. Foto: Sylke Schumann

Der 1. Preis geht an Janine H. Waria Boelcke für ihre Bachelorarbeit „Artificial Intelligence in Human Resource Management - Examining the chances and challenges of artificial intelligence in the recruitment and selection process”. Die Absolventin des Studiengangs Business Administration untersuchte, ob Künstliche Intelligenz (KI) die Auswahl von Bewerber*innen gerechter machen kann oder was es braucht, um der Benachteiligung aufgrund des Geschlechts, der ethnischen Herkunft, des Alters oder aus anderen Gründen im Auswahlprozess entgegenzuwirken. Die Autorin stützte sich neben der Analyse von Datenerhebungen auf Interviews mit Personalverantwortlichen deutscher und international operierender Unternehmen. Ihr Fazit: KI diskriminiert nicht und ist dennoch nicht absolut neutral. So scheiden bei der Computer-generierten Vorauswahl von geeigneten Kandidat*innen persönliche Sympathien und Antipathien zwar aus, aber auch Algorithmen arbeiten mit Vorurteilen, denn sie lernen von ihren Programmiererinnen und Programmierern. Boelcke setzt in ihren Empfehlungen gerade deshalb auf den Faktor Mensch und dringt auf divers zusammengesetzte Auswahlteams. Ein vorurteilsfreies Mindset von Recruiterinnen und Recruitern sei für die Erreichung von Chancengleichheit wichtiger als KI. Daran müsse gearbeitet werden.

Mit gefälschten E-Mails sollen Menschen dazu verleiten werden, auf einen Betrug hereinzufallen. Wirtschaftsinformatik-Absolventin Lilly Kassner entwickelte im Rahmen ihrer Bachelorarbeit ein Computerspiel, mit dem Mitarbeiter*innen eines Unternehmens zum Beispiel durch Gamification für IT-Sicherheit sensibilisiert werden sollen. Konstantin Dietz hat an der HWR Berlin International Business Management studiert und untersuchte, ob unter Anwendung von Machine Learning und Künstlicher Intelligenz (KI) akkurate statistische Voraussagen über die Relevanz spezifischer Input-Faktoren (Produktionsfaktoren) getroffen werden können. Er wies anhand von umfangreichen Berechnungen nach, dass die Ergebnisse oft stark verzerrt sein können und entwickelte eine Methode, um diese irreführenden Schlussfolgerungen von KI-Modellen zu identifizieren und so korrigieren zu können. Auch diese beiden Arbeiten wurden mit einem „CPI – Best Paper Award“ ausgezeichnet. Siemens Energy sponsert die Preisgelder und lädt die Preisträger*innen ein, ihre Arbeiten im Unternehmen vorzustellen.

Foto: Sylke Schumann

„Die digitale Transformation ist eine historische Trendwende, die Implikationen für Individuen, Organisationen und Gesellschaft hat. Wir wollen diese wissenschaftlich und anwendungsorientiert begleiten und gestalten“, sagt Prof. Dr. Avo Schönbohm, Gründungsdirektor des Controlling Plus+ Instituts an der HWR Berlin. Es sei wichtig, Studierende zu Akteuren und Akteurinnen dieses Wandels zu qualifizieren. „Der neue Preis soll Ansporn sein und ein Zeichen setzen, indem er herausragende Bachelor- und Masterarbeiten zu konkreten Controlling- und Managementthemen würdigt.“

Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin)
Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin ist mit über 12 000 Studierenden eine der großen Hochschulen für angewandte Wissenschaften – mit ausgeprägtem Praxisbezug, intensiver und vielfältiger Forschung, hohen Qualitätsstandards sowie einer starken internationalen Ausrichtung. Das Studiengangsportfolio umfasst Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts- und Sicherheitsmanagement sowie Ingenieurwissenschaften in über 60 Studiengängen auf Bachelor-, Master- und MBA-Ebene. Die HWR Berlin unterhält 195 aktive Partnerschaften mit Universitäten auf allen Kontinenten und ist Mitglied im Hochschulverbund „UAS7 – Alliance for Excellence“. Als eine von Deutschlands führenden Hochschulen bei der internationalen Ausrichtung von BWL-Bachelorstudiengängen und im Dualen Studium belegt die HWR Berlin Spitzenplätze in deutschlandweiten Rankings und nimmt auch im Masterbereich vordere Plätze ein. Die HWR Berlin ist einer der bedeutendsten und erfolgreichen Hochschulanbieter im akademischen Weiterbildungsbereich und Gründungshochschule. Die HWR Berlin unterstützt die Initiative der Hochschulrektorenkonferenz „Weltoffene Hochschulen – Gegen Fremdenfeindlichkeit“.

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