19.07.2023 — Pressemitteilung 41/2023Pressemitteilung 41/2023 | 19.07.2023

Begabtenförderung

Indizien, Spuren und Beweise

Berliner Schülerinnen und Schüler der JuniorAkademie »Humboldt auf Scharfenberg« zur Spurensicherung an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Ferienspaß mit Mehrwert.

Berliner Schülerinnen und Schüler der JuniorAkademie „Humboldt auf Scharfenberg“ machen im Rahmen des Tatortprojekts Station an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und lernen von Kriminalistikdozent Christian Martin, wie Fingerabdrücke sichtbar gemacht und gesichert werden. Foto: Sylke Schumann

Berlin, 19. Juli 2023 – Glasscherben mit vermeintlichen Blutflecken auf dem Fußboden und andere Spuren eines Einbruchs werden am Morgen im Büro der Schulleiterin entdeckt. Zu fehlen scheint auf den ersten Blick nichts. Doch in einer Ecke des Raums steht der Tresor mit den Aufgaben für das Matheabitur. Gibt es da einen Zusammenhang? Das versuchen die 13 Schülerinnen und Schüler beim Tatortprojekt der JuniorAkademie „Humboldt auf Scharfenberg“ herauszufinden. Der Fall ist konstruiert, aber durchaus realisch.

Kriminalistikdozent Christian Martin erklärt den Mädchen und Jungen der 7. bis zur 10. Klassenstufe an diesem ersten Feriendienstag im Juli an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) den Unterschied zwischen Indizien und Beweisen, wann und mit welchen Befugnissen die Polizei zur Gefahrenabwehr einschreitet und welche Konsequenzen es haben kann, wenn Rapper in ihren Musikvideos mit Straftaten prahlen. Der Kriminalist, der viele Jahre praktischer Erfahrung aus der Polizeiarbeit mitbringt, beantwortet die vielen, zum Teil sehr detaillierten und direkten Fragen der jungen Teilnehmenden souverän und kurzweilig. Nein, er musste zum Glück noch nie im Einsatz von der Dienstwaffe Gebrauch machen, sie zur Verhinderung einer Straftat, die andere oder ihn selbst gefährdet hätten, einsetzen.

Foto: Sylke Schumann

Konkret wird es dann auch im praktischen Teil des mehrstündigen Kurses. Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie schwer oder gar nicht erkennbare Fingerabdrücke auf Gegenständen mittels schwarzen und silbernen Pulvern sichtbar gemacht und gesichert werden und wie unterschiedlich der jeweilige Beweiswert sein kann. Diese Spurensicherungstechnik, die oft bei kriminalistischen Tatortuntersuchungen verwendet wird, gehört zur Ausbildung im Bachelorstudiengang für den gehobenen Polizeivollzugsdienst an der HWR Berlin.

„Das dreijährige Studium der künftigen Schutz- und Kriminalpolizistinnen und -polizisten ist eine Mischung aus wissenschaftlichen Inhalten und auch ein wenig Handwerk, ja fast Kunst der Spurensicherung“, sagt Christian Martin. Neben polizeilichem Fachwissen von den Kriminalwissenschaften bis zum Recht sind zum Beispiel Grundlagen des Personalmanagements und Ethik Teil des Studiums.

Foto: Sylke Schumann

Ein fächerübergreifendes Spektrum macht den neuntägigen Tatortkurs auf der Schulfarm Insel Scharfenberg aus, der von der JuniorAkademie Berlin angeboten wird. „Wir kombinieren hier unter anderem naturwissenschaftliche Fragestellungen mit mathematischer Logik und geben den Schülerinnen und Schülern daneben Raum und Zeit für Ferienspaß und Erholung“, fasst Klaus-Dieter Berneking das Programm zusammen, das die Berliner Senatsverwaltung für Bildung im Rahmen der Begabtenförderung unterstützt. Der passionierte Hobby-Naturwissenschaftler war bis zur Pensionierung in der Senatsbildungsverwaltung tätig und möchte seine Begeisterung für das Experimentieren an die junge Generation weitergeben.

Die Berliner Schülerin Aylin Gaziyeva nimmt zum ersten Mal an der JuniorAkademie „Humboldt auf Scharfenberg“ teil und findet besonders die Experimente und Technik spannend, die bei der Spurensicherung angewendet werden. Foto: Sylke Schumann

Aylin Gaziyeva ist zum ersten Mal dabei und findet besonders die Experimente und Technik spannend, die bei der Spurensicherung angewendet werden. Dafür nimmt die 14-Jährige, die gerade die 9. Klasse an der Berlin Cosmopolitan School absolviert hat, in Kauf, dass sie ein paar Tage auf ihr Hobby, das Klavierspielen, verzichten muss. Beim Abschlussprogramm des Ferienkurses wird sie trotzdem ihr Können zu Gehör bringen. Bis dahin nimmt sie zum Beispiel noch an einem Akrobatikkurs teil und wird mit Ferienfreundinnen und -freunde die ein oder andere Kanutour rund um die Insel Scharfenberg unternehmen.

Die Begabtenförderung des Landes Berlin und der kooperierenden Hochschulen bietet talentierten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und Interessen in der Ferienzeit weiterzuentwickeln, neue zu erwerben. Solche Programme geben jungen Talenten Gelegenheit, sich frühzeitig mit wissenschaftlichen Themen auseinanderzusetzen und Interesse an akademischen Disziplinen zu entdecken. Emilia Koehler hat als Schülerin selbst an der JuniorAkademie teilgenommen. Inzwischen ist die 22-jährige Geographiestudentin, die schon ein Biologiestudium absolviert hat, zum vierten Mal als Kursleiterin dabei und immer wieder begeistert von den so vielseitig interessierten und mit zum Teil großem Vorwissen ausgestatteten Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern.  

Die HWR Berlin fördert junge Talente schon vor dem Studium auf vielfältige Weise. Die fachlich breit aufgestellte Hochschule für angewandte Wissenschaften bietet neben einem Wirtschaftsführerschein für Schülerinnen und Schüler ein Schnupperstudium und ein Juniorstudium an, um ihnen praxisnahe Lernerfahrungen im Hochschulumfeld zu ermöglichen.

Kontakt

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Tel.: +49 30 30877-1919
E-Mail: studienberatung(at)hwr-berlin.de
https://www.hwr-berlin.de/studium/beratung/allgemeine-studienberatung/

Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin)
Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin ist mit über 12 000 Studierenden eine der großen Hochschulen für angewandte Wissenschaften – mit ausgeprägtem Praxisbezug, intensiver und vielfältiger Forschung, hohen Qualitätsstandards sowie einer starken internationalen Ausrichtung. Das Studiengangsportfolio umfasst Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts- und Sicherheitsmanagement sowie Ingenieurwissenschaften in über 60 Studiengängen auf Bachelor-, Master- und MBA-Ebene. Die HWR Berlin unterhält 195 aktive Partnerschaften mit Universitäten auf allen Kontinenten und ist Mitglied im Hochschulverbund „UAS7 – Alliance for Excellence“. Als eine von Deutschlands führenden Hochschulen bei der internationalen Ausrichtung von BWL-Bachelorstudiengängen und im Dualen Studium belegt die HWR Berlin Spitzenplätze in deutschlandweiten Rankings und nimmt auch im Masterbereich vordere Plätze ein. Die HWR Berlin ist einer der bedeutendsten und erfolgreichen Hochschulanbieter im akademischen Weiterbildungsbereich und Gründungshochschule. Die HWR Berlin unterstützt die Initiative der Hochschulrektorenkonferenz „Weltoffene Hochschulen – Gegen Fremdenfeindlichkeit“.

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